Nacht
Der Schlaf will nicht kommen, aber ich stehe nicht wie geplant auf und schreibe, sondern versuche, mich zu entspannen. So vergeht die Nacht mit vielen kleinen Pipi-Aufständen.
Mir träumt von Zahnärzten. Ausgerechnet Zahnärzten! Im Traum erzählen wir von den alten Zahnärzten Plum, Plitt und Plinte. Besonders Plinte war schlimm: Überließen die anderen Ärzte das Bohren aus Altersgründen gerne Leihärzten, so schnallte Plinte die Kinder bei Karies gerne auf dem Sitz fest. Örtliche Betäubung war noch unbekannt und Dr. Plinte bekam mitten in der Behandlung gerne auch mal Krampfanfälle.
Morgen
Ich stehe gegen fünf Uhr noch vor dem Weckerklingeln auf. Wie gut, dass ich schon die Espressokanne vorbereitet habe!
Das morgendliche Wiegen ergibt eine Gewichtsreduktion. Ich denke, ich bin langsam wieder auf der Reihe. Ich schaffe es sogar zu meditieren, was ja eine gute Sache am Morgen ist, denn so kann ich versuchen, das Gelernte den Tag über anzuwenden.
Für heute habe ich mir einen bestimmten Zug ausgesucht, den ich nach Düsseldorf nehmen will. Bei den von mir sonst so geschätzten RRX-Zügen ist nämlich wegen eines Softwarefehlers (ältere Menschen denken jetzt an die Serie ,,Little Britain“ mit dem Running Gag ,,Computer says No!“) immer nur ein Wagen verfügbar. Der innere Antreiber möchte, dass wir schon jetzt los laufen, aber ich nutze die Zeit lieber für das morgendliche Bloggen und vor allen Dingen für die Meditation. Dazu heißer, starker Espresso.
Arbeitstag
Sonne
Die Sonne scheint in den Innenhof des Dienstgebäudes und wird von dem Glas der Bürofenster reflektiert. Sie kitzelt mich. Die Aufgabenliste füllt sich. Sie zu pflegen und zu striegeln ist eine Aufgabe für sich. Allerdings braucht sie dringend eine Diät.
Mittagspause
Schnelle Pause in der Kantine. Leider esse ich kein Fleisch, denn sonst könnte ich Tortellini mit FLEISCH-Füllung in FLEISCH-Soße zu mir nehmen. An Großbuchstaben herrscht zum Glück kein Mangel. Ich labe mich an einem Kartoffel-Gemüse-Auflauf. Schmeckt ein wenig uninspiriert, aber vollkommen in Ordnung.
Erschöpfung
Anstrengender Arbeitstag. Immer wieder kleine Dinge, die dazwischenfunken. Der Kopf ist am Nachmittag schwer und fühlt sich an, als wäre ein Lastwagen drüber gefahren.
Kreativität
Letztens ging ich ja mit zwei Freunden aus dem Therapieumfeld frühstücken. Da haben wir uns über meine ständige innere Unruhe, den dauernden Krieg in meiner Seele gesprochen. Die Freunde können mir gute Mittel empfehlen, aber die mag ich alle nicht nehmen, denn ich habe Angst, sie könnten meine Kreativität ersticken. Ist das ein Zeichen, dass ich meinen Zustand endlich annehmen kann?
Ich sitze noch im Büro und möchte eigentlich nur noch nach Hause und ins Bett. Aber da ist noch dieses Glühen, dass in Gefühle und Text umgewandelt werden will.
Schreiben
Nach Feierabend direkt nach Hause. Heute will ich nicht in der Universitätsbibliothek, sondern am heimischen Rechner schreiben. Es klappt ganz gut, will ich meinen, auch wenn ich mit der Szene nicht ganz zufrieden bin.
Ich denke, ich schreibe sie morgen noch einmal aus einer anderen Perspektive.
Nach dem Schreiben möchte ich weiter ,,Ringe der Macht“ schauen, bin aber zu müde dafür.