Kieselblog

Flusskiesels Tagebuch

2025-06-06 Freitag

Nacht

Ganz ordentliche Nacht. Die Träume kann ich nicht bis zum Morgen im Kopf halten.

Morgen

Ich stehe gegen halb sechs Uhr auf. Ins Kraftfutter kommen drei (!) Bananen, weil die schon sehr weich sind und ich heute ja verreise. Trotz der großen Bananen-Portion muss ich zwei Stück wegwerfen, was mich sehr ärgert. Seitdem ich morgens Müsli frühstücke, muss ich nämlich eigentlich so gut wie nie mehr Obst wegwerfen.

Die letzten Dinge sind schnell gepackt. Ganz zum Schluss folgt das MacBook, auf dem ich diese Zeilen schreibe. Deswegen klappe ich jetzt das Gerät zu.

ICE-Fahrt nach Hamburg

Der Zug ist bis auf eine Minute pünktlich. Bald sitze ich am Tisch gegenüber dem freien Platz, auf dem Freund D. dann sitzen wird. Der Kaffee ist schon bestellt. Zumindest bis Essen macht das Reisen Freude.

Der Komfort-Check-in ist komfortabel.

Nebenan ein älteres Ehepaar. Sie frühstücken erst einmal ihre herzhaften Kniften, danach jeder eine Banane. Alles gleich. Sie machen alles gleich. In Essen sagt die Frau „Essen“. Dann essen sie.

Kurz hinter Essen bekomme ich den ersten Kaffee des Tages. Der bohnige Wachmacher belebt mich.

In Münster steigt D. zu. Alles klappt wie am Schnürchen. Wir verquatschen die Fahrt bis Hamburg, trinken noch einen Kaffee zusammen.

Hamburg Hauptbahnhof

Am Hauptbahnhof suchen wir erst einmal die Schließfächer. Alles sehr verwirrend hier! Die automatische Schließfachanlage ist nicht selbsterklärend und hat eine ziemlich schlechte Benutzeroberfläche. Zum Beispiel ist rechts unten auf dem Touchscreen eine große Schaltfläche mit den Buchstaben DE. Ich bekomme live mit, dass Menschen, die kein deutsch sprechen, nicht auf die Idee kommen, da drauf zu drücken, um auf eine Sprachauswahl zu kommen. Über so etwas wundere ich mich, denn eigentlich hat sich meiner Meinung nach die Symbolik mit mehreren Länderflaggen durchgesetzt.

Man muss sein Gepäck in ein freies Fach legen, es eine Weile lang zudrücken (bis ein LED blinkt) und kann dann am zum Fach gehörenden Automaten die Gebühr bezahlen. Bezahlt man nicht rechtzeitig, geht das Fach wieder auf. Man bekommt nach dem Bezahlvorgang ein seeeehr langes Ticket mit einem QR-Code als Schlüssel.

Eppendorfer Grillstation

Nachdem wir uns unseres Gepäcks entledigt haben, fahren wir mit der U-Bahn nach Eppendorf, wo wir in der Eppendorfer Grillstationzu mittag essen. Kenner wissen, dass hier mit der Serie Dittsche Fernsehgeschichte geschrieben worden ist. Hier geht es aber im wirklichen Leben eher unspektakulär zu: Es gibt eine Pinnwand mit ein paar Fotos, der Gesamteindruck ist ein bisschen anders als aus der Fernsehserie, aber wir kennen den Imbiss ja auch nur aus diesen seltsamen Kameraperspektiven. Außerdem hat man sich hier und da mal etwas modernisiert und umgestellt.

Das Essen hier (D. isst Gulasch, ich esse ein halbes Grillhähnchen mit Pommes) ist sehr lecker und die Menschen sehr nett. Der Imbiss ist gut besucht.

Durch die Stadt

Nach dem Essen laufen wir buchstäblich ein paar Schritte bis uns der Regen in ein kleines Café treibt. Also puschen wir die Verdauung mit bitterem Koffein.

Bald können wir aber weiter. Da es immer wieder zu Schauern kommt, installiere ich mir für 6,99 Euro die App Regenvorschau Pro. Für mich ein Volltreffer, denn die App ist schnell, schlicht und einfach. Sie zeigt einem ohne viel Chichi das aktuellste Regen-Radar-Bild ohne gefakte Bewegung mit Richtung und Schätzung der Zeit, bis die Wolken an der aktuellen Position ankommen. Ein paar Wahrscheinlichkeitskurven und Niederschlagsmengenbalken dazu – fertig.

Die Vorhersagen stimmen übrigens recht genau.

Da mir eine Kollegin ans Herz gelegt hat, ein Franzbrötchen zu essen, esse ich ein Franzbrötchen. Es schmeckt ganz gut. Mehr aber auch nicht.

Franzbrötchen
Franzbrötchen

Hotel

Das Hotel ist einfach und wie ich es von einem Best Western erwarte. Unsere Zimmer sind im Anbei über den Hof. Hier sind Tür an Tür nach draußen und man fühlt sich ein wenig wie in einem amerikanischen Motel.

Billerhuder Insel

Di. und ich machen einen schönen Spaziergang zur Billerhuder Insel. Diese Insel inmitten der Elbkanäle ist von einem Kleingartenverein bewohnt. Zwischendurch werden wir immer wieder von Regenschauern überrascht, können uns aber immer dank der App rechtzeitig unterstellen.