Kieselblog

Flusskiesels Tagebuch

2025-07-17 Donnerstag

Der Wecker weckt mich um vier Uhr morgens.

Die Träume in der Nacht sind nicht erinnerlich.

Das frühe Aufstehen tut der Stimmung gut. Vielleicht werden bei mir ja Glückshormone ausgeschüttet, wenn ich es schaffe, diszipliniert aufzustehen.

Zum Frühstück Kraftfutter mit Banane und den letzten Weintrauben, dazu ein ganzes Glas milder Joghurt. Ich sammele gerade Joghurtgläser, weil ich in den nächsten Tagen mal versuchsweise selber welchen ansetzen möchte, indem ich warme Milch mit Joghurt mische, in die Gläser abfülle und über Nacht lampenwarm im Ofen stehen lasse.

Der Knoten aus Angst ist wieder größer geworden. Das liegt zum Teil an dem Termin mit den Hochflorigen, der heute möglicherweise ansteht. Auch wenn mir nichts passieren kann, ist das doch eine für mich ungewohnte und daher beängstigende Situation.

Menschenbeobachtung: Im Zug sitzt eine Frau mit Security-Uniform und schminkt sich ausgiebig. Sie nutzt dazu einen Schminkspiegel und ihr Smartphone gleichzeitig.

Auf der Arbeit sind Anlagen an den Decken installiert, die richtig viel Licht machen können. Klares, helles, strahlendes Licht. Du siehst bei Deinem Gegenüber jede Pore in der Haut, wenn Du nahe genug an ihn herangehst und wenn Du die Augen ein bisschen zusammenkneifst kannst Du sogar sehen, dass die Poren selber kleine Poren haben. Manch eine bekommt in diesem Licht eine vornehme Blässe und die zarten Sommersprossen auf ihrer Nase bringen Dich auf Feldwege inmitten von Weizenfeldern.

Doch das Licht ist hier nicht wohlgelitten. Die Kollegen wollen es lieber dunkel und muckelig haben.

Ich fürchte, meine Kollegen sind Vampire.


In meinem Kopf, in meinem Nacken, auf meinen Schultern lastet das Lektorat. Ich müsste unbedingt wieder am Text arbeiten, aber ich fließe gerade wieder sehr in den Alltag, in die vielen kleinen Dinge. Dann kommen noch die für mich großen Dinge dazu: Die Reise, der Geburtstag, die Gäste und wie das alles so wird.

Beherzt schiebe ich das Thema auf die nächste Woche. Die App wird nicht nur die Milch nicht vergessen, sondern auch meinen Roman nicht.


Update zur Nutzung der künstlichen Intelligenz: Perplexity nutze ich noch immer für Fragen zum Computerspiel Kingdom Come: Deliverance 2. Hier habe ich mir einen eigenen Raum eingerichtet mit entsprechenden Vorgaben. Ich habe auch ein paar gute Webseiten als Quelle angegeben und eine Seite ausgeschlossen, die (ebenfalls von einer generativen KI erzeugt) Falschinformationen zum Spiel (!) verbreitet. Zusätzlich gibt es noch ein Textdokument mit meinen eigenen Notizen, welches ich immer mal wieder per Plexi hochlade.

Solange ich Deep Reasoning einschalte („Deep Resarch“), sind die Ergebnisse wesentlich besser, dafür dauert die Suche auch wesentlich länger (und verbraucht ein vielfaches an Strom). Auch beim Deep Reasoning kommen Fabulationen vor. Sie sind meist nicht dramatisch, allerdings geht es bei meinem Anwendungsfall ja auch um nichts. Nichtsdestotrotz sind sie sehr nervig, weil sie immer wieder auf falsche Fährten führen („Nachladen der Armbrust mit der Taste R“).

Der praktische Wert von schnellen Anfragen bei technischen Dingen sinkt mit dem Standardmodell von Plexi. Eigentlich ist es sehr praktisch, wenn ich Plexi mal eben fragen kann, wo in den Einstellungen meines iPhones oder einer App eine bestimmte Sache zu finden ist. Seit einiger Zeit fabuliert Plexi da gerne mal eher allgemeine Antworten, indem er mir nur den Weg zu den Einstellungen erklärt, wo er den gesuchten Schalter vermutet. Das hilft mir überhaupt nicht weiter und ich empfinde solche Antworten eher als ein: „Guck doch selber mal, Du fauler Sack!“

Weiterhin praktisch ist das Erzeugen von Bildbeschreibungen für die Stickerfotos oder für das Posten bei Mastodon. Natürlich passieren da auch schon mal Fehler, aber hier erspart Plexi mir eine Menge Arbeit (da fällt mir ein, dass ich mal wieder ein paar Stickerfotos posten müsste).


Der hochflorige Termin war ganz angenehm. Die hohe Persönlichkeit ließ sich unterrichten und ich sagte brav mein Sprüchlein auf. War mal ganz interessant zu sehen, wie jemand von der Teppichetage so eingebunden ist und was er für die eigene Arbeit so braucht.

Ich war übrigens die niedrigste Laufbahn am Tisch.