Recht guter Nachtschlaf. Mir träumt, ich bin mit meinem Vater im Keller und hier werden von verschiedenen Leuten (darunter alte Handballkameraden) verschiedene Gerätschaften repariert und gewartet. Ich versuche, Tipps zu geben, aber das kommt nicht so gut an. Mein Vater erzählt mir, dass Freunde von ihm und meiner Mutter zum samstäglichen Mittagessen eingeladen sind, aber er hofft, dass die dann doch absagen, weil sie samstags lieber länger schlafen. Ich kann das verstehen und fahre mit dem Bus in die Stadt. Auf dem alten Bolzplatz auf dem Gelände meines alten Gymnasium treffe ich meinen alten Freund J., der dort mit Jugendlichen Fußball spielt. Er hat eine Bücherkiste dabei. Die Bücher will er verkaufen, weil er dringend Geld braucht. Mir ist die Situation peinlich. Später entschließe ich mich zu Fuß ins Dorf zu laufen, in dem das Elternhaus steht.
Mit den 4-Uhr-Nachrichten stehe ich auf. Die Angst ist nur ein kleines, leichtes Flirren in der Brust. Die morgendliche Meditation klappt ganz gut.
Kraftfutter mit frischen Erdbeeren, einem Apfel und dem ersten Glas selbst gemachtem Joghurt. Schmeckt lecker. Ich freue mich, dass ich wohl zukünftig den von mir so geschätzten milden Joghurt (mehr oder weniger) selber machen kann.
Das Draußen ist angenehm warm, aber noch so kühl, dass ich lieber die Softshell-Jacke anziehe.
Der innere Schmerz wird wieder größer. Er darf sein, er darf wieder gehen.
Um das Gewicht kümmere ich mich gerade nicht, auch wenn die Gedanken daran an der Innenwand meines Schädels lauern. Ich möchte lieber weiter gut und richtig essen und dabei langsam weiter abnehmen. Vielleicht schaffe ich das ja.
In der Düsseldorfer Altstadt steht in den Gassen der Gestank von Klostein und Sprühschiss. Das ist die andere Seite von der anderen Seite.
Diese komischen Kanarienvögel, die hier im Rheinland leben, machen Theater. Werden auch immer mehr und nehmen den Tauben die Kackplätze weg! Meine Meinung!
Mittags legt der Geist den Turbo ein. Er rast und rast und ich rase mit ihm mit. Die gefüllte Paprika zu Mittag sieht aus wie ein Requisit aus „Aliens“, schmeckt mir aber trotzdem. Nach dem Essen raus an die frische Luft. Ich versuche, im kleinen Park am Düsseldorfer Stadtmuseum so etwas wie Frieden zu finden. Knöppe aus den Ohren. Hier weht der Wind leise. Tauben gurren, eine Stinkwanze krabbelt. Ein kleines Kind ruft immerzu „Hallo!“.
Atmen. Mich selber spüren. Überhaupt erst einmal wieder was spüren. Die Seele wieder in den Körper holen. Soll sich wieder heimisch fühlen. Die Seele fremdelt, war wohl schon zu lange fort.
„Hallo! Hallo!“
Abends überarbeite ich eine weitere Szene. Ein wenig hadere ich damit, dass ich schon früh in der Geschichte zu viele Dinge eröffnen muss, die eigentlich erst später dran wären. Die Lektorin jedoch meint, man würde die Leser zu schnell verlieren, wenn man sie die ganze Zeit in Ungewissheit lässt. Mal sehen.