Kieselblog

Flusskiesels Tagebuch

2025-08-09 Samstag

Unterbrechungsreiche Nacht. Draußen auf der Straße wird sehr laute Musik gespielt, jedoch liegt mein Schlafzimmer nach hinten raus und außerdem kann ich die Ohrenstöpsel einstecken.

Mir träumt, ich gehe nach langen Ferien wieder in die Schule. Statt Unterricht laufen alle einfach nur herum, sehen Filme. Eine merkwürdige Zwischenzeit voller Essen, Alkohol und Blockbustern. Ich laufe durch die Schule, treffe Mitschüler. Dann fahre ich zum Haus, wo mein Bruder noch schläft. Auf dem Weg sehe ich einen Imbiss, den ich unbedingt gerne mal ausprobieren will, aber ich habe Angst davor wieder dicker zu werden.


Draußen ist es warm, in der Wohnung ist es frisch. Allerdings möchte ich die warme Luft nicht ins Innere lassen, denn bald soll es ja wieder heiß werden. Da möchte ich die Kühle in den Mauern halten und sitze mit einem dicken Hoodie vor dem Rechner und komme mir blöd vor.


Menschenbeobachtung: Am Hauptbahnhof Duisburg ein junger Mann. Er trägt eine Tweetjacke, einen gepflegten Schnäuzer und eine Umhängetasche, die aussieht wie das Ziffernblatt einer Standuhr.

Er steigt in die zweite Klasse ein, was ihm einen Punktabzug einbringt.


Im Moment sein, im Jetzt sein. Das eigene Leben spüren können. Kostbare Augenblicke, die man auch im Alltag finden kann.


Auch mal schön: Durch Düsseldorf wandern ohne werktäglichen Zusammenhang!

Bei der Gravis-Ruine halte ich kurz inne und erlaube mir einen kurzen Moment der Trauer. Hier habe ich meinen ersten iMac gekauft und auch das iBook. Hier wurden Macs repariert und Zubehör mitgenommen. Jetzt sackt Apple die Marge alleine ein.


Eine digitale Werbetafel für ein Austernfest. Könnte auch eine Theaterproduktion sein. Ein comichaft gezeichneter Mann hält etwas in die Höhe. Zeiht mich einen vermaledeiten Lustgreis, aber was der da in der Hand hat, sieht aus wie eine Vagina.

Fühle mich alt.


Der österreichische Dichter Bodo Hell wird seit 2024 vermisst. Er hat die Winter immer in Wien, die Sommer hingegen immer auf einer Alm bei Schladming verbracht.

In Gröbming bei Schladming (ein stehender Begriff in meiner Familie) hatte mal mein Onkel M., Gott hab ihn selig, ein Haus. Ich war einmal dort und war sehr begeistert von der Gebirgskulisse. Ich bin nämlich hochseetauglich und hochgebirgsfähig, so lange ich es bequeum genug habe! Die Zeit dort war schön, aber auch durchzogen von einer Traurigkeit, weil mein Onkel damals schon sehr krank war und jeder wusste, dass er diese Erkrankung nicht überleben würde.


An der alten Tanke in Düsseldorf sitzen die Genusstrinker. In mir steigen Erinnerungen auf an die Zeit, als ich noch im Amt und Würden war. Irgendwann brachte nicht mehr die Wirkung des Alkohols den gewünschten Kick, sondern das Gefühl des Loslassens, wenn ich nicht gegen den Suchtdruck angekämpft habe. Es war so befreiend, einfach loszusaufen ohne große Hemmungen!


Der Zauberschuhkauf war erfolgreich, denn ich erstehe die „Schuhe des Wanderstiefels“ mit +3 auf Bequemlichkeit und +7 (!) auf das Attribut Trittfestigkeit. Selig kaufe ich auf dem Heimweg einen Kaffee bei tchibo. So geht Luxus!

Die Sonne scheint und das japanische Viertel in Düsseldorf füllt sich. Die Menschen stehen an Automaten an, um bunte Getränke zu kaufen. Der richtige Zeitpunkt für mich, zurück in den Pott zu fahren.

Der Geist ist weit genug, um die Welt in sich willkommen zu heißen.


„Frauenverachtende Sex-Blogs“ wäre ein guter Name für ein Punk-Album.


Zu Mittag gibt es Chinakohl-Lachs-Nudeln. Auch wenn ich das Rezept leicht abwandele (z.B. nehme ich Spagetti, weil die weg müssen), ist das Essen sehr lecker! Auch kommt eine Gewürzmischung zum Einsatz, welche mir A. zum Geburtstag geschenkt hat. Vielleicht sollte ich mal mehr in den Bereich Gewürze rein schnuppern.

Nachdem ich beim Getränkemarkt leere Wasserkästen gegen volle ausgetauscht habe, bemerke ich, dass ich mir ein bisschen viel für den Tag vorgenommen habe und schichte ab.