Kieselblog

Flusskiesels Tagebuch

2025-08-25 Montag

Auf dem Spaziergang durch das morgendliche Düsseldorf verzichte ich mal auf das Hören von Musik oder Podcasts. Irgendwie möchte ich mich nicht ablenken, sondern viel lieber bei mir selber sein. Das tut gut.

Die Altstadt ist um sechs Uhr ruhig. Die KöPi-Kneipe hat geschlossen (Ruhetag, nehme ich an) und ich vermute, dass die Gestrandeten, denen ich sonst um diese Uhrzeit begegne, jetzt woanders herumturnen.

Gemütlicher Kaffee aus der Thermosflasche am Rheinufer, dann geht es in die Bibliothek.


Schlechte Nacht. Der Schlaf wollte und wollte nicht kommen. Lag es vielleicht an der fehlenden Bewegung? Kaffee habe ich auf jeden Fall nicht besonders viel getrunken. Mit ein wenig Nachdenken komme ich auf den gestrigen Mittagsschlaf. Der war vielleicht zu viel.

Ich komme trotzdem gut aus dem Bett. Die Meditation fühlt sich gütig an.

Obwohl wir heute Teamtag haben und gemeinsam Frühstücken gehen, nehme ich mein Kraftfutter wie gewohnt ein. Ich möchte nicht vollkommen ausgehungert am Vormittag über das Büfett herfallen. Sicher werde ich auf aufgeregt sein usw. Das „Frühstück“ (also das mit den Kolleginnen) wird auch meine letzte Mahlzeit des Tages sein. Den Rest des Tages über faste ich dann.

In mir zwickt und zwackt wieder die Neugier nach meinem aktuellen Gewicht, aber ich widerstehe dem Drang, in die App zu gucken. Immerhin muss ich den Gürtel jetzt ein Loch enger schnallen. Erst gestern habe ich zwei zusätzliche Löcher in den Gürtel gestanzt.


Heute ist Teamtag und wir schauen uns die Banksy-Ausstellung in den Schadow-Arkaden an. Irgendwie ist diese Plastik-Konsumtempel-Atmosphäre genau das richtige Umfeld für so etwas. Es fällt offensichtlich schwer, so etwas wie Streetart in die leicht beengten Räumlichkeiten zu bekommen, aber man hat sich offensichtlich Mühe gegeben, das Beste aus der Situation zu machen. Die Audio-Beschallung nervt mich ein wenig, aber ich bin da ja auch sehr empfindlich.

Von Banksy kannte ich bisher nur die üblichen Verdächtigen und bekomme einen tieferen Einblick in sein Werk. Besonders fasziniert bin ich von der Reduktion der Elemente, die er benutzt: Er braucht nur wenige „Pinselstriche“ um mit seiner Bildsprache die Ikonen in unseren Köpfen anzusprechen. Die werden dann meist direkt ironisch gebrochen – die Graffitis sind Legion, in denen z.B. ein kleines Mädchen einen an der Wand stehenden Soldaten wie bei einer Verhaftung abtastet. Oder das Bild, wo die nackte, schreiende Kim Phuc von Mickey Mouse und Ronald McDonald flankiert wird. Einige Werke sind aber auch erfrischend albern.

Bei den Instagram-Spots für das Gewinnspiel bin ich kurz verwirrt, kaufe dann aber auch brav im Shop einen Kühlschrankmagneten und ein paar Postkarten.

Heute ist ja die Bibliothek geschlossen und wir machen alle früh Feierabend. Im Sonnenschein fahre ich in sehr angenehmer Begleitung nach Hause. Die Begleitung fährt weiter und ich spiele daheim ein wenig mit der neuen IP-Kamera herum, bis ich in der kleinen Buchhandlung ums Eck den nächsten Schwung Mangas abholen. Es gibt auch bei Fiore eine Tasse Kaffee, die mir sehr gut schmeckt. Der Kaffee ist hier recht kräftig, was ich ja gerne mag.

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