Kieselblog

Flusskiesels Tagebuch

2025-10-13 Montag

Sehr unruhige Nacht. Ich wälze mich hin und her. Das schwere Essen und das soziale Event lassen mich nicht schlafen. Die Ohrenstöpsel helfen, weil sie eine deprivationstankartige Stimmung erzeugen.

Mir träumt, dass ich in einer anderen Stadt wohne (Köln?). Ich steige aus der Straßenbahn und finde mein Haus erst nicht. Oben in der Wohnung ziehe ich mir den Schlafanzug an, aber die Haushälterin hat überraschenderweise für alle Fisch gekocht. Also ziehe ich mich wieder um. Später beschwert sich Der Thronfolger lautstark darüber, dass wir nicht genügend Nudeln im Haus haben. Er brauche das für seinen Muskelaufbau. Die Spagetti aus einer offenen Packung lässt er zu Boden fallen, was mich in eine unglaubliche Wut versetzt. Ich schreie ihn an, er soll die Nudeln wieder aufheben, will aber nicht gleich wieder mit Strafen drohen.

Ich bin schon lange vor dem Wecker um fünf Uhr wach, bleibe aber trotzdem liegen und versuche, doch noch ein wenig Schlaf zu bekommen.

Als ich aufstehe, sind die Angst und die Wut aus meinen Träumen noch präsent. Das mischt sich mit der Müdigkeit und einer ziemlichen Schmandigkeit. Ich würde mich am liebsten Duschen, aber dafür ist jetzt keine Zeit.

Die Meditation klappt eher schlecht, trotzdem hilft sie mir dabei, aus den Gefühlen einen Schritt herauszutreten und sie von außen zu betrachten.

Auf dem Weg nach Fröndenberg ist es dunkel und feucht und wieder so seltsam warm. Ich beleuchte den Weg mit dem Notfall-Handy, die eine sehr gute Taschenlampe abgibt. Ich möchte so auch verhindern, von einem Radfahrer angefahren zu werden, da ich ja ganz dunkel gekleidet bin.

Umstieg in Schwerte. Der RE13 Richtung Mönchengladbach hat Verspätung.

Kein Frühstück heute. Auch wenn langsam ein gewisser Bauchhunger kommt, mag ich nichts essen. Ich fühle in mich hinein, ob ich mich nicht für das gestrige Essen irgendwie bestrafen will (ein typisches Muster bei Essstörungen), aber mir fehlt irgendwie die Fastenphase, die ich sonst gewöhnt bin. Habe den Wunsch nach innerer Reinigung.


Mittagsspazierung am Stadtmuseum vorbei und durch den Rosengarten. Dann am Rhein zurück. Leichter Nieselregen. Ich höre meine Playlist „Lieblingslieder“ und das ist eine schöne Mischung aller möglichen Musikrichtungen und -stimmungen.

Fühle mich weiter schmantig und freue mich schon sehr auf die Dusche heute Abend. Ich freue mich auch auf meine Wohnung. Ich brauche jetzt langsam mal wieder eine „Zuhause-Zeit“.


Ich möchte getragen sein.

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