2024-06-15 Samstag

Die Nacht ist ganz in Ordnung. Die Träume bleichen recht schnell aus und es bleibt nur ein Gefühl von ihnen übrig. Was das für ein Gefühl ist, kann ich nicht sagen. Es ist aber ein relativ angenehmes Gefühl.

Der Wecker weckt um sieben Uhr, ich snooze noch bis halb acht – immerhin ist Wochenende! Dann eine Dusche und obwohl ich nachher (naja, gegen halb zwölf) zum Frühstück verabredet bin, haue ich mir ein paar Spiegeleier in die Pfanne. Wer weiß, was der Tag noch bringt?

Der Wind treibt die dunklen Wolken, aus denen immer wieder Regen fällt.

Ich hole Flöte am Bahnhof ab und wir fahren mit der U79 nach Hochfeld. Dort laufen wir quatschend zum Wasserturm und sind dabei so ins Gespräch vertieft, dass wir tatsächlich an dem Trumm vorbeilaufen. Zum Glück fällt uns das relativ früh auf. Zu meiner Verteidigung kann ich vorbringen, dass ich bisher immer mit dem Auto zum Turm gebracht worden bin und wir dann von der anderen Seite angefahren sind. Im Café oben im Turm trinken wir erst einmal Kaffee und warten auf Freundchen, der mit dem Auto anreist. Ich gebe zu, ich schwärme ein klein wenig für die bezaubernde Chefin des Cafés. Freundchen kommt pünktlich und nach einer herzlichen Begrüßung futtern wir erhebliche Mengen türkisches Essen in uns rein.

Mit dem Auto geht es dann ,,inne Stadt’’ zur Hafenrundfahrt. Der Kapitän ist ein freundliches altes Walross und sein monotoner Vortrag geleitet uns sanft über die Wellen. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber es ist bestimmt die dritte Hafenrundfahrt in Duisburg, die ich mitmache. Auf dem Sonnendeck ist es ganz schön windig. Ich mache ein paar Fotos. Ab und an ballert die Sonne und ich setze meine magnetischen Sonnenbrillengläser auf. Wir lachen viel.

Nach der Rundfahrt laufen wir den Innenhafen entlang und ich erzähle dies und das. Ein bisschen ist ein Stadtführer an mir verloren gegangen …

Nachdem wir uns von Freundchen verabschiedet haben, essen Flöte und ich noch einen Happen im Café Museum, danach bringe ich ihn zum Zug.

Daheim bin ich vollkommen erledigt, aber glücklich.

Übrigens hätten wir früher Unmengen Alkohol bei einem solchen Treffen getrunken (wäre sicher auch lustig gewesen). Nun bleiben wir alkoholfrei: Ich sowieso, Freundchen ist mit dem Auto da und Flöte trinkt sowieso immer weniger. Früher hätte ich mir nicht vorstellen können, dass so ein Tag ohne Drogen so schön sein kann. Jetzt kann ich die Gesellschaft meiner Freunde noch viel mehr wertschätzen, weil ich alles mitbekomme.

Abends schaue ich die erste Episode von ,,The Acolyte’’. Naja. Ist halt Star Wars und das Franchise ist mir inzwischen total egal. Aber wenn ich mal etwas Science Fiction anschauen will, ohne mich emotional oder intellektuell dabei anstrengen zu müssen, scheint die Serie ganz nett zu sein. Wegen meiner Müdigkeit schaffe ich die Episode gerade noch, bevor ich gegen halb zehn Uhr ins Bett wanke.