2024-08-09 Montag: Der Tag ohne VHS-Vortrag

Eher unruhige Nacht, aber eigentlich ganz in Ordnung.
Mir träumt, ich komme mit Freund D. aus dem Urlaub zurück. Wir sind am Hauptbahnhof Düsseldorf und wollen uns Alkohol kaufen. D. will irgendeine Spirituose (Gin?) trinken und dazu brauchen wir Gläser. An einem Stand kaufen wir jeder zwei Maßkrüge. Beim Kauf kommt alles durcheinander und am Ende sind die Maßkrüge ausverkauft. Beim Bezahlen drängen sich andere Leute dazwischen. Auf der Verkauftstheke bleibt eine kleine Brieftasche liegen. Ein Mann, den ich deswegen anspreche, meint, die würde D. gehören. D. nimmt die Brieftasche entgegen und fühlt daran. Um sicher zu sein, ob es wirklich die seine ist, rollt er sich damit über den Boden. D. freut sich sehr, dass hier so viel Platz ist. Dann nehmen wir unser Gepäck und gehen in einen separaten Raum. Diesen Raum habe ich von der Bahn angemietet. Plötzlich kommt Sturm auf. Es schneit sogar! Der Wind drückt eine der Scheiben ein und ich schicke die Leute, inklusive D. nach unten. Ich muss noch meine Sachen zu Ende packen. Mein Gepäck wird immer umfangreicher, was zum Teil an den großen Teddybären (ein Braun- und ein Eisbär) liegt. Ein freundlicher Bahnmitarbeiter kommt hinzu. Als er wieder los muss, sage ich ihm, dass ich den Raum schon abschließen werde. Zum Glück kann ich hier einen Teil meiner Sachen lassen und später abholen.


Ich stehe um sechs Uhr auf und freue mich über die vorbereitete Espressokanne.


Beim Kopfdoktor kann ich Positives vermelden. Die letzte Flasche Promethazin steht noch unangebrochen im Badezimmerschrank.
Die Stadt ist nass. Der Herbst ist schon da, aber der Sommer noch nicht gegangen. Kalt und warm zugleich. Die Ängste kommen, die Ängste gehen.
Das Leben ist schon ein verrücktes Abenteuer!
Zaghafte Hoffnung auf ein besseres Leben.


Weil ich heute intervallfastenmäßig das Frühstück ausfallen lasse, habe ich auch für das Mittagessen eine Knifte mit (Dinkel-Vollkorn mit Fetacreme und gekochtem Ei). Also gibt es heute nichts aus der Kantine.
Die Knifte ist an sich auch schon recht gehaltvoll.


Letztens habe ich mir noch mal die sehr schöne Software „Logseq“ installiert, allerdings ist mir aufgefallen, dass ich kaum etwas zu „Loggen“ habe. Genauer gesagt führe ich dieses Tagebuch-Blog, ein „richtiges“ Tagebuch, füttere meine Dokumentenablage in DevonThink sowie für eher kurzfristige Dinge die Notizen-App. Eine „eierlegende Wollmilchsau“ für alle Aufgaben klingt für mich zwar verlockend, würde aber keinem meiner Anwendungsfälle gerecht werden.


Mittagspause am Rhein. Mir kommt eine junge Frau entgegen, ausnehmend hübsch. Ihr linkes Bein lugt bei jedem Schritt aus einem Schlitz in ihrem Rock. Der Schlitz geht ihr bis zum Gürtel; immerhin trägt sie eine kurze Hose unter dem Rock. Sie übt offensichtlich für den Laufsteg.
Vor dem Yachthafen posiert ein junges Pärchen im Manga- Style vor einem Fotographen. Die Kulisse will irgendwie nicht dazu passen, denn die Marina am Medienhafen wirkt auf mich nämlich eigentlich ziemlich profan.


Am Eingang zum Nordtunnel des Düsseldorfer Hauptbahnhofes liegt eine schwarze Frau breitbeinig an eine Wand gelehnt. Sie saugt am Daumen ihrer linken Hand und mit der Rechten … nun … alle Leute senken den Blick und laufen schnell weiter. Mich verfolgt noch eine ganze Zeit, was ich gesehen und nicht gesehen habe.


In Duisburg fällt ein gewaltiger Schwall Regen vom Himmel, als wolle er alle Schande fortwaschen. Stattdessen bekomme ich jedoch nur nasse Füße. In der U-Bahn-Station warte ich das Ende des Wolkenbruchs ab, dann laufe ich ziellos umher. Ich habe nämlich vor ein paar Wochen aus einer Laune heraus ein Ticket für einen Vortrag in der VHS über Armenien, Aserbaidschan und Bergkarabach gebucht. Seit wann tue ich eigentlich Dinge aus einer Laune heraus? Erst das Straßenfest am Wochenende und jetzt gehe ich mit nassen Füßen zu einem Vortrag bei der VHS!?
Wenn die politische Lage in diesen Ländern nicht so traurig wäre, könnte man ja wenigstens Witze darüber machen in der Art von ,,Mit Karacho nach Bergkarabacho“.


Früher hätte ich ja irgendwo noch was gegessen und mir dabei schön einen reingestellt, aber jetzt bin ich einem Asketen näher, als ich je in meinem Leben gewesen bin. Im Raum vor dem Café im Stadtfenster setze ich mich hin, ständig in der Angst, von der Security rausgeschmissen zu werden. Oder bleibt dieser Teil des Gebäudes auch nach Schließung der Stadtbibliothek öffentlich zugänglich? Der kleine Beamtenkiesel hat natürlich Angst, mit seinem Hintern auf einem Stuhl zur falschen Zeit ein Kapitalverbrechen zu begehen. Leider kann ich mich auch nicht gut dumm stellen wie andere (oder verstellen die sich überhaupt nicht? Gerne würde ich das glauben!)?
Als ich auf den Zettel mit den Angaben zum Vortrag schaue, bemerke ich, dass ich überhaupt nicht richtig angemeldet bin.
Dann kann ich ja auch nach Hause fahren.
Interessanterweise hält sich mein Ärger in Grenzen.


Daheim springe ich raus aus den nassen Socken und muckel mich ein. Ich schaue ein wenig Youtube und gehe dann sehr zeitig zu Bett.