2024-10-15 Dienstag: Chatbot

Der Tag

Unruhige Nacht.

Mir träumt, ich zelte im Garten meiner Eltern. Nachts gehe ich zum Kühlschrank und hole mir Kartoffelsalat. Am nächsten Morgen gibt es eine dicke, schleimige Glibberspur vom Zelt ins Haus. Ich schäme mich.

Im Garten habe ich mehrere große Schränke aufeinander gestapelt. Sie sind groß wie Hochhäuser. Der Knecht des Bauern nebenan wirft sie um, denn er hat Angst, dass sie über den Zaun auf die dort weidenden Kühe fallen. Leute kommen herbei. Schlechte Stimmung. Wieder Scham.


Weckerklingeln um halb sechs Uhr. Es geht mir schon wieder ein wenig besser. Auf der Fahrt nach Düsseldorf zur Fortbildung wird mir klar, dass es gerade mit mir abwärts geht und was ich tun kann soll.

Ich höre Musik. Die tut mir gut. Mal schauen, welche Termine ich in der nächsten Zeit werde absagen müssen. Wäre jetzt gerne ganz alleine auf der Welt.


In Düsseldorf läuft ein verwahrloster Mann aus einem Laden. Zwei Verkäuferinnen und ein sehr junger Verkäufer versuchen, ihn festzuhalten. Der Mann schlägt um sich. Sie lassen ihn los und er läuft davon.

In der U-Bahn Werbung für die MetaQuest: Eine Frau mit dieser Brille im Gesicht steht im Wasser, um sie herum kreisen Haifischflossen. Ich bin mir unsicher, ob die Werbung gelungen ist.

Viel zu früh komme ich am Schulungsgebäude an. Also drehe ich noch eine Runde. Alles voller Leihwagen für Handwerker. Ich wundere mich: Wenn man eine Firma gründet, die Fahrzeuge für Handwerksbetriebe verleiht – sollte man da nicht einen großen Parkplatz zur Verfügung haben?

Die Kantine des Schulungsgebäudes hat geschlossen. Man kann dort aber Kaffee an einem Automaten zapfen. Ich setze mich mit meinem Becher ins Dunkel. Dann kotzt die Kaffeemaschine. Es stellt sich heraus, dass sie sich innerlich reinigt.
Fast wie in einem Horrorfilm.


Nach Feierabend zu Hause den Wok sauber gemacht, Kaffee bei Caventura bestellt und Kniften geschmiert.

Sonst nix.

Fortbildung

Ich bin über den hohen Frauenanteil überrascht, denn es handelt sich um ein reines IT-Thema heute. Ich schätze, dass 2/3 der Teilnehmenden sich weiblich lesen.

BITTE DIE FENSTER IN DEN SCHULUNGSRÄUMEN ZUM DIENSTENDE SCHLIEßEN! steht an der Wand.

Beim Warten auf den Beginn der Fortbildung grenze ich mich ganz gut ab und versuche, die anderen Teilnehmenden so gut es geht zu ignorieren. Fühle mich sehr dünnhäutig. Große Lust auf Schokolade.

Die Fortbildung zum Thema Chatbots ist wirklich sehr interessant. Mal schauen, ob ich von den Inhalten etwas in der Praxis anwenden kann.

Porto

2025 wird das Porto wieder erhöht. Dann werde ich mal versuchen, in diesem Jahr meine Briefmarken zu verbrauchen und ab nächstem Jahr nur noch das digitale Porto zu verwenden.
Irgendwie schade, aber mir geht das mit diesen Stückel-Briefmarken auf den Keks. Die Möglichkeit, einfach und günstig Briefmarken bei der Post zu bestellen, habe ich gerne genutzt.

Befindlichkeit

Der Geist ist eine dunkle Wolke, von Blitzen durchzuckt. Ein Teppich aus Angst liegt auf allem. Wie gerne wäre ich eine Schildkröte und könnte mich in meinen Panzer verkriechen. Kennt Ihr diesen Alptraum, wo Ihr eine Prüfung habt und erst vor dem Gremium der Prüfer bemerkt, dass Ihr vollkommen nackt seid? So fühle ich mich gerade, obwohl ich vollkommen angezogen bin. Langsam verliere ich den Zugang zu meinem Körper, was eine starke Alarmstimmung zur Folge hat. Das Aufschreiben hilft. Tunnelblick und Beschäftigung für den Geist.