Nacht
Die Ohrstöpsel sind ungewohnt, aber nach einer gewissen Zeit spüre ich sie kaum noch (Szenen entstehen in meinem Kopfkino, ob ich irgendwann erst im Büro bemerke, dass ich sie noch in den Ohren habe). Ich höre wirklich wenig. Lautes Gerede in der Wohnung unter mir wird zu leisem Gemurmel, dass ich gut ignorieren kann.
Mir träumt, dass mein Bruder und ich uns bei einem BMW-3-fahrenden Türken als Handwerker verdingen. Die Arbeit auf der Baustelle nutzen wir aus, um seine Drogengeschäfte auszuspionieren. Später nehmen wir ihn als Polizeibeamte hoch. Am nächsten Tag wollen wir ihn jedoch aufsuchen, um den noch ausstehenden Lohn einzufordern. Dazu fährt meine Mutter uns die Straße hoch. Durch die Fahrbahnverengung bekommt Mama Angst bei Gegenverkehr. Wir fahren noch eben zu einem Markt, wo man in einer Halle kleine Snacks und Tankstellenbedarf (Zapfsäulen oder Parkscheiben) kaufen kann. Ich wünsche mir sehr, hier die Liebe meines Lebens zu treffen.
Morgen, Kommentar zu großpolitischen Lage
Ich stehe diszipliniert um halb sechs Uhr auf. Im Radio höre ich, dass die Bundesregierung (endlich) geplatzt ist. Haben die also doch auf einen Wahlsieg der US-Demokraten gehofft, um noch so weiterwursteln zu können! Da Europa jetzt mit Trump2 auf sich alleine gestellt ist, können sie das nicht mehr. Allerdings hätten sie auch unter Harris nicht mehr so weitermachen können, ohne unser Land in die Katastrophe (kaputte Infrastruktur, kaputte Bundeswehr) zu führen. Also ist es erst einmal gut, dass die Ampel gescheitert ist, auch wenn bei Neuwahlen die faschistischen Parteien weiteren Zulauf bekommen. Die größte Gefahr für unsere Demokratie ist zur Zeit die CDU, welche mit den Faschisten koalieren könnte, um so an Macht und Versorgungsposten zu kommen. Ministerpräsident Kretschmer hat ja schon seine Nase über die Brandmauer aus Pappa gestreckt.
Mittag, sehr im Außen
Der Arbeitstag ist hektisch, hektisch, hektisch. Es rufen Leute an, stehen vor meiner Tür und gleichzeitig bin ich in einer nicht ganz so unwichtigen Videoschalte. Dann Lagebesprechung. Da ich heute die Besprechung für die Kollegin daheim aufbaue, blockiere ich meinen Anschluss für die Hotline. Faszinierend, dass gerade heute mehrere Anrufe dort auflaufen, wie ich an den E-Mails des Systems später merke!
Nach der Lagebesprechung noch eine kleine interne Besprechung und dann laufe ich in die Kantine. Da bemerke ich erst, dass ich komplett im Außen bin und mich selber überhaupt gar nicht spüre. Es gab auch noch einen oder zwei kleinere Trigger gratis dazu. Die muss ich dann während einer kommunikativen sozialen Situation möglichst unbemerkt bewältigen.
Ich kann mich kaum selber wieder einfangen. Dann setze ich mich ins Büro. Wegen der Mittagszeit wird es ruhiger.
Atmen.
Atmen.
Atmen.
Streit, alte Zöpfe
Am späten Nachmittag telefoniere ich mit einem Freund und gerate mit ihn in Streit, als er (mal wieder) die AfD auf wirklich abstruse Art und Weise verheimlicht. Wir schreien und ich lege irgendwann auf. Er war wohl mal wieder betrunken und ich befürchte, ich muss weiter alte Zöpfe aus meiner Alkohol-Zeit abschneiden. Das tut mir sehr weh, aber es muss wohl sein.
WLAN aufräumen
Abends will das iPhone nach einem missglückten Update des AdGuards nicht mehr ins WLAN. Da gucke ich mal nach, was da los ist und wundere mich über die vielen Geräte, die mit dem ,,Router“ von Vodafone verbunden sind. Da ich mich eh ablenken will, räume ich auf. Nach und nach identifiziere und benenne ich die Geräte (das iPhone verbindet sich auch wieder brav). Nur auf zwei will ich partou nicht kommen. Sneakt da etwa ein Fremder bei mir im Netzwerk herum? Die Aufklärung: Eines der Geräte ist das WLAN-Radio, das andere ,,Gerät“ der WLAN-Repeater, der ja auf beiden Frequenzbändern arbeitet und deswegen auch als zwei Geräte aufgeführt wird. Hoffentlich ,,vergisst“ die blöde Box meine Benennungen beim nächsten Update nicht wieder.
Netzfunde
So funktioniert Israels integriertes Luftverteidigungssystem
Die breite Verfügbarkeit von Billig-Alkohol in Deutschland muss aufhören
Leider brachten politische Kompromisse und Lobbyanstrengungen der Alkoholindustrie eine Obergrenze beim Steuertarif ins Gesetz hinein, sodass Getränke ab 10 Volumenprozent Alkohol keiner Alkopopsteuer mehr unterfallen. Und so, um diese Geschichte wie aus dem Lehrbuch der Wirtschaftswissenschaften zu beschließen, stellt man aktuell bei Betrachtung der Spirituosenregale im Supermarkt fest, dass die bunten Alkopops wieder da sind: mit einem Volumenprozentanteil von exakt 10 Prozent. Die junge Zielgruppe ist zu wichtig, als dass man auf geschmacklich auf sie zugeschnittene Produkte verzichtet.
Zeitumstellung beschert Mann 1700 Elster-Briefe vom Finanzamt
1700 Liebesbriefe wären etwas anderes gewesen!