2024-12-10 Dienstag

Nacht

Ganz gute Nacht. Irgendwann fällt mir einer der Ohrstöpsel raus und ich bemerke sofort den Unterschied: Schon alleine das Grundrauschen des frühen Morgens hält mich im Halbschlaf. Den Stöpsel finde ich zu meiner großen Freude am Morgen im Bett wieder.

Die Träume handeln irgendwie wieder vom Verreisen, dann noch von Toiletten und vom Handball.

Morgen

Ich stehe um halb sechs Uhr auf. Da die Hafermilch alle ist, gieße ich etwas warmes Wasser ins Müsli und das schmeckt auch ziemlich gut. Vielleicht kann ich die Hafermilch auch weglassen. Wieder ein Produkt weniger! So langsam entwickele ich mich zu einem Minimalisten (nein).

Waage

Die Waage meldet einen Batteriestand von 1%. Also muss ich heute unbedingt AAA-Batterien kaufen, denn ohne Waage kann ich nicht leben. *Zwinkersmiley*

Emotionen, Roman-Ideen

Mittendrin im Homeoffice kommen recht unerwartet viele Emotionen in mir hoch. Es sind nicht nur unangehme Emotionen, doch selbst Freude kann schmerzen, wenn sie nur stark genug ist. 

Ich mache eine kleine Pause und höre Musik, gehe ins Gefühl hinein. Da purzeln Ideen für das Finale meines Romans. Das passt ganz gut.

Draußen

Das Draußen ist wieder nass und grau und kalt. Der Wind treibt nicht mehr nur die Wolken und die kahlen Äste der Bäume, sondern auch sich selbst über die glänzenden Dachpfannen der Häuser. Meine Balkonkästen sind noch ganz untypisch grün, nur der Fingerhut steht irgendwie verkorkst da mit seinem kahlen Stengel. Die fleischfressende Pflanze steht auf dem Tisch draußen und leidet still vor sich hin. Vielleicht ist das aber auch für sie ganz schön, denn als Moorpflanze ist sie ja Kummer gewöhnt.

Projekte

Solange ich mich nicht um einen Laufbahnwechsel bemühe und ihn tatsächlich schaffe, bin ich am ,,Edeka’’. Das bedeutet: ,,Ende der Karriere’’. In meiner Laufbahn geht es einfach nicht weiter. Für mich ist das eine ganz gute Sache und ich werde auch nie wieder beurteilt in meinem Leben. Beurteilungen waren in der Vergangenheit häufig ein Quell von Ungemach und Demütigungen. Auch andere Beamte kennen das zur Genüge.

Nun könnte ich mich also bis zur Pensionierung gemütlich zurücklehnen. Allerdings wäre das langweilig und natürlich auch den Kolleginnen gegenüber unfair. Außerdem lockt eine kleine Projektidee zum Thema ,,Künstliche Intelligenz’’ mit der Möglichkeit für einen gewissen Erkenntnisgewinn. Da möchte ich doch gerne mithelfen!

Ich könnte jetzt auch zugeben, dass ich mir wohl so selber so ein Projekt an die Backe gelabert habe, aber das klingt so selbezogen … 

Spaziergang, Abend

Nach Feierabend habe ich emotional ein bisschen was wegzustrampeln und ich mache einen strammen Spaziergang durch mein Viertel. Ich habe Freude an der Bewegung, denn ich kann jetzt relativ ausdauernd zügig gehen.

Im Briefkasten habe ich einen falsch zugestellten Brief gefunden (im Prinzip stimmt nur die Stadt) und ich möchte ihn bei der Post abgeben. Allerdings steht eine Schlange Paketwilliger bis auf die Straße und daher werfe ich den Umschlag einfach nur in einen Postbriefkasten.

Die Kneipe auf der Oststraße macht zu. Wieder eine Wirtschaft, die dem Kneipensterben zum Opfer fällt. Von mir können die allerdings auch nicht leben. Vor zwei Jahren hätte ich mich vielleicht noch mit der ganzen Kraft meiner Leber gegen diese Entwicklung gestemmt, aber jetzt ist das vorbei.

Abend

Viel passiert nicht mehr am Abend. Ich schreibe eine Szene und mir gefällt eine kleine Anspielung an die Scheibenwelt von Pratchett, die ich dort einbaue. Allerdings muss ich an die Szene noch mal ran.