2025-01-02 Donnerstag

Nacht

Sehr unruhige Nacht mit wenig Schlaf. Es kreisen langsam wieder Gedanken. Gedanken über Projektionen in den Köpfen der Menschen. Darüber, dass ich einen großen Teil meines Lebens innerhalb meines Kopfes gelebt, mich in Geschichten geflüchtet habe. Nun habe ich den Verdacht, dass ich nicht der einzige Mensch bin, dem es so ergeht und ein ganz besonderer Mensch sich auch immer wieder in Traumgespinsten verliert. Auf Menschen wie uns lauern im Leben böse Fallen.

Traum von den Zähnen

Mir träumt, wir wollen irgendwo hinfahren. Der Motor des Autos läuft schon, da knackt es in meinem Mund. Ich spucke Teile von meinen Zähnen, Keramik, Draht und sogar die Fassung einer kleinen Glühbirne ist dabei. Ich muss dringend zum Zahnarzt! Ich frage meine Mutter, ob sie mich denn in die Stadt fahren würde, wenn ich so spät noch einen Termin bekommen könne. Als sie mir sagt, es gäbe so spät keine Termine mehr, werde ich sauer, entschuldige mich später aber.

Morgen

Ich stehe um fünf Uhr auf. Im Radiowecker wieder ein neuer Anschlag, diesmal in den USA.

Essen

Auf der Arbeit stelle ich mit großen Erschrecken fest, dass die Kantine ja noch bis zum Ende der Woche geschlossen hat. Das ist furchtbar doof, denn ich habe ja nichts eingepackt. Also werde ich mir nachher noch schnell ein Brötchen kaufen müssen.

Nippes

Die Chefin kommt vorbei und verteilt süße Schweinchen. Ich verweigere die Annahme, denn ich wüsste nicht, was ich mit dem Süßkram machen sollte und außerdem bin ich ja schon im Endamt.
Außerdem entsorge ich allerhand Nippes, den ich mal geschenkt bekommen habe und der sich in meinem Büro angesammelt hat. Zeiht mich einen alten, weißen Mann – aber viele Frauen schenken sich wohl gegenseitig unglaublich gerne Nippes und ich bekomme dann auch immer welchen. Aus Höflichkeit nehme ich in bisher immer an. Bisher habe ich mich auch nicht getraut, den Nippes einfach wegzuwerfen, doch heute packe ich ihn in eine Tüte, um diese dann daheim zu entsorgen, denn der Büromüll wäre mir dann doch zu heikel.

Reinigung

Der Mann vom Reinigungsunternehmen ist immer unglaublich fröhlich und freundlich. Mich nennt er immer ,,Chef‘’ – vielleicht, weil wirklich denkt, dass hier das Sagen hätte.
Wenn der wüsste!

Abend

Ich springe in Duisburg noch schnell in den Biomarkt, dann schreibe ich daheim noch eine Szene für den Roman. Sie ist sehr gewaltvoll und danach ist mir ein wenig übel, aber es muss für die Geschichte sein!

Auf dem Schrittzähler sind für heute endlich wieder über 13.000 Schritte. Es fühlt sich für mich an, als habe ich einfach beschlossen, dass die Erkältung jetzt vorüber geht. Die veränderte Ernährung mit vielen Hustenbonbons hat einen gewissen Appetit auf Zucker neu erweckt, aber der ist noch nicht so stark und jetzt werde ich wieder darauf verzichten.

Gegen 21 Uhr zu Bett.

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