2025-10-11 Samstag

Nacht

Ganz gute Nacht.

Mir träumt, ich bin an einem Flughafen, zusammen mit Freund A. Ich mache einen kleinen Witz über Ungarn, doch wir stehen in der Nähe des ungarischen Pavillons und A. ist das ein wenig peinlich. Ich ziehe mir an einem Automaten eine Tageskarte für das WLAN, doch erst dann fällt mir ein, dass A. ja eine Jahreskarte hat, die ich durchaus mitbenutzen könnte. Ein Mann in Trikot und Schal von Schalke 04 tanzt auf einer Bühne. Ich widerstehe dem Drang, ihn zu fotografieren und das Foto einem mir bekannten Schalke-Fan zu schicken.

Gerne würde ich meine mitgebrachte Knifte essen und etwas auf dem Laptop tippe, finde aber keine angemessene Sitzgelegenheit. Es gibt überall kleine, lauschige Themen-Café und Imbisse, aber ich fühle mich überall unwohl.

Morgen, Gewicht

Ich stehe um halb acht Uhr auf. Zum Frühstück gebratener Tofu mit Zwiebeln und Ei auf Westfälischem Vollkornbrot (Dosenbrot, musste mal weg) und Frischkäse (musste auch mal weg). Ich werde erst am Abend wieder etwas zu essen bekommen und hoffe mit einer solchen deftigen und schweren Mahlzeit gut über den Tag zu kommen. Allerdings werde ich vielleicht am Nachmittag entgegen der Fasterei vielleicht etwas Obst oder ähnliches essen.

Das Gewicht rauscht mit 126,8 kg weiter nach unten.

Meditation

Die morgendliche Meditation fällt mir ein wenig schwerer als sonst, bringt aber auch Erkenntnisse (einen so sprunghaften wie assoziativen Geist wie ich zu haben, kann auch Vorteile bringen!). Gerade habe ich wieder mit einigen negativen Gefühlen zu tun und übe mich darin, den Widerstand dagegen aufzugeben. Durch eine Situation gestern hatte ich Gelegenheit dazu.

Schlepperei

Es geht ins Sauerland. Auf dem Weg zum Hauptbahnhof tut mir wieder die rechte Schulter weh. Der Rucksack ist so schwer!

Ich Depp bemerke erst unterwegs, dass ich ja auch noch den Dienst-Laptop eingepackt habe!

Wie mir das mal wieder passieren konnte …!?

Sorgen

Sorgen, die ich hier nicht artikulieren kann. Keine schlimmen Sorgen, wie ich nach einer Weile feststelle. Sie sind nicht konkret. Da sie sich aber auf einen Menschen beziehen, den ich sehr, sehr lieb habe, sind sie besonders stark. Ich lasse die Sorgen zu. Das Gefühl ist nicht schön. Dann geht es langsam weg und ich kann darüber nachdenken, ob ich überhaupt etwas tun kann und falls ja, sinnvoll wäre. Ich komme vorerst zu keinem abschließenden Ergebnis. Das ist aber auch nicht schlimm.

Heimat

,,Heimat“ ist so ein schwieriger Begriff. So überladen. Eigentlich positiv besetzt, aber manchmal auch ein schweres Gewicht auf dem Herzen. Für mich ist ,,Heimat“ gerade das Rufen der Saatkrähen in der Stille auf dem Feld. Unten sitzen die Eltern in der Küche und essen zu mittag. Es ist so seltsam, dass hier manchmal die Zeit wie eingefroren scheint und dann wird plötzlich ein Glasfaseranschluss gelegt.

Abend

Mein Bruder und ich laufen zu Fuß zum Haus von Handballkamerad U.

Heute ist nämlich das traditionelle weihnachtliche Hähnchenessen mit den alten Handballkameraden, an dem wir schon seit sehr vielen Jahren kein Hähnchen mehr essen und welches auch schon ewig im Januar stattfindet.

Ich bin sehr aufgeregt. Die vielen Gespräche strengen mich sehr an. Dennoch ist es schön und die Athmosphäre sehr herzlich. Beim Dartspielen stelle ich mich mitteldämlich an, beim Würfeln (,,Schocken’’) komme ich ganz gut mit (es ist schwer, in einer so großen und auch recht lauten Runde den Überblick zu behalten). Beim Essen hat man an mich gedacht und ich bekomme überbackenen Feta und weiße Bohnen in Tomatensoße. Schmeckt prima!

Es wird von Kamerad. J. selbst gebrautes Bier gezapft, dass den anderen wohl mundet. Beim Bierwichteln werden dem anderen Abstinenzler und mir unsere Lose zugeschustert (großes Gelächter), so dass wir alkoholfrei bleiben. Ich trinke ein Desperados mit Zitrone und ein Paulaner Weizen mit Zitrone. Beides erfrischend. Sonst bleibe ich eher beim Wasser.

Gegen 23 Uhr breche ich auf, denn meine Nerven sind langsam durch. Der Spaziergang durch die kalte Luft tut gut.