Kieselblog

Flusskiesels Tagebuch

2025-03-24 Montag

Nacht, Traum vom Müll

Guter, erschöpfter Schlaf.

Mir träumt, ich bin auf einer Ferienfreizeit in Holland. Wir sitzen alle am großen Frühstückstisch und ich erzähle der Frau, in die ich verliebt bin, von einem Video über die Entwicklungsabteilung von Disney. Dann gehen alle weg und ich räume ab. Als ich die Teller und das Besteck zur Spülmaschine bringen will, kommt die Müllabfuhr. Es gibt Ärger, denn wir haben den Müll nicht richtig getrennt. Wir räumen den Müll aus den Containern und tatsächlich: Im Restmüll sind riesige Wurstverpackungen, die noch mit Würsten gefüllt sind!

Ich ziehe die Verpackungen heraus. Sie sind groß wie aufgeblasene Luftmatratzen und darin sind Bockwürstchen. Sofort bekomme ich ein schlechtes Gewissen, denn ich meine mich erinnern zu können, dass ich diese Wurstwaren vor kurzem gekauft habe. Sind die aus Versehen im Müll gelandet?

Da vermisse ich die Frau, in die ich verliebt bin. Wo ist sie nur hin?

Doch ich muss erst die Wurstverpackungen fachgerecht entsorgen. Dazu tragen zwei Kameraden und ich sie zu einem Spezialcontainer. Hier kann man den Barcode der Verpackung scannen und dann wird der Müll automatisch richtig einsortiert. Leider sind die Wurstverpackungen viel zu groß für die Öffnung des Containers, also beginnt mein ehemaliger Mitschüler D., sie zu zerschneiden. Die Packungen sind jedoch nicht nur mit Würsten, sondern auch mit weißer Soße gefüllt. Die Soße tritt aus und kleckert alles voll. Als ich ,,Vorsicht! Vorsicht!’’ rufe, antwortet D. in höchst arroganter Art und Weise. Ich ärgere mich sehr darüber – auch, weil ich den Holländern nicht noch mehr Verdruß bereiten möchte. Außerdem drängt mich meine Liebe zu dieser einen Frau. Wo ist sie nur hin? Ist sie wegen des Videos über die Entwicklungsabteilung von Disney weggegangen?

Ich beschimpfe D. unflätig und gehe fort. Im Garten des Feriencamps ist gerade Sportunterterricht. Alle hüpfen durcheinander, während sich der Sportlerer in osteuropäischem Akzent über verstorbene Sowjetsportler unterhält. Ich kann die Frau, in die ich verliebt bin, nicht in der Menge der Hüpfenden entdecken, also gehe ich weg. Dabei presse ich meinen Teddybären dicht an mich. Mein Herz blutet vor Kummer. Da sehe ich eine Frau. Die könnte es sein! Hat sich die Frau, in die ich verliebt bin, etwa die Haare rot gefärbt? Verzweifelt versuche ich, einen Blick auf ihr Gesicht zu erhaschen, aber das ist nicht möglich.

Morgen, Gewicht

Ich stehe um halb sieben Uhr auf, voller Erleichterung, heute noch einen freien Tag zu haben. Den brauche ich eigentlich für die Erholung und muss darauf achten, ihn nicht zu sehr mit Todos vollzustopfen.

Das Gewicht ist über die Reise ein wenig nach oben gegangen, allerdings ist das bei mir wegen der dann veränderten Ernährung (z.B. esse ich dann in der Regel mehr Brot) und wegen der sehr umfangreichen Bewegung (Bildung von Ödemen) nur vorübergehend.

Außerdem war ich gestern reisebedingt nicht in der Lage, eine ganz bestimmte Art von Gewicht zu verlieren.

Jacken

Alle Jacken werden mir zu groß. Jetzt auch diese halbdünne Jacke, die schneidereitechnisch wohl eher ein dickes Hemd ist. Ich komme darin vor wie ein Kind.

Man könnte denken, dass ich mich schrumpfend fühle, aber es ist vielmehr so, dass ich Ballast abwerfe, Tag für Tag.

Kleingeld, Bedürfnislos im Kapitalismus

Es will mal wieder Kleingeld losgeworden werden. Da helfen die Automaten der Firma CoinStar, wo man das Kleingeld rein kippt und man dann (abzüglich einer stattlichen Provision) einen Beleg bekommt, den man im nahen Supermarkt dann einlösen kann. Ich möchte noch Bratröllchen für die Bratröllchenkammer kaufen und das ist eine gute Gelegenheit dafür. Da ich ja ein relativ dämlicher älterer Herr bin, gehe ich irrtümlich davon aus, dass ich den erklecklichen Betrag (19,irgendwas Euro) mit Einkäufen ausgeben muss. Die Möglichkeit einer Auszahlung des Geldes nehme ich nicht wahr.

Deswegen laufe ich durch den Supermarkt und weiß nicht, was ich kaufen soll, denn ich brauche ja nichts mehr. Süßigkeiten und Knabberwerk esse ich nicht mehr, Limonaden trinke ich nicht mehr. Gemüse zum Kochen ist schon im Kühlschrank und für das Frühstück habe ich alles in der Vorratskammer.

Bedürfnislosigkeit: Die Todsünde im überquellenden Kapitalismus.

Am Ende kaufe ich vier (!) kleine Gläschen Bratröllchen (die halten sich ja lang …), zwei Gläser Paprikasoße von Homann (die ,,Z-Soße“) und einen Captain America als Plüschball. Auf der Arbeit gibt es nämlich den weltgrößten Captain-America-Fan überhaupt und ich denke, dass ich ihm damit eine kleine Freude machen kann.

Besuch, Spaziergang, Abend

Die beste Ex-Frau von allen kommt spontan auf einen Kaffee vorbei. Sie schreddert für mich auch noch alte Unterlagen. Ich sammele immer schredderwürdiges Material und sie schreddert das dann, weil sie Schreddern so gerne mag. Sie lacht dann immer fröhlich, wenn sie alte Rechnungen, Rechnungskopien und Duplikate von Rechnungskopien (was man halt alles so bekommt) in den gefräßigen Schlitz steckt.

Ich begleite die beste Ex-Frau von allen dann noch zum Bahnhof und mache danach einen ordentlichen Spaziergang. Mit dessen Hilfe komme ich auf über 14.000 Schritte.

Abends bastele ich an einem internen Forum herum und kriege kurz den Trissel, weil der Tag schon wieder zu Ende ist. Kann der Tag nicht mehr Stunden haben?

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