Nacht
Die Nacht auf dem Sofa ist ganz ok. Die Hauskatzen lassen mich netterweise in Ruhe. Die Träume sind irgendwie dicht gedrängt, aber ich kann mich nicht an sie erinnern.
Morgen
Ich stehe gegen halb neun Uhr auf und versuche, mich an die Bedienung des gastgeberlichen Kaffeevollautomaten zu erinnern. Wie füllt man noch mal Wasser nach? Zum Glück weiß das Internet in Form einer Bedienungsanleitung Rat.
Heimfahrt
Die Landschaft verändert sich vom Weserbergland zu westfälischer Ebene. Saatkrähenland. Braun und grün und grau. Noch sind die meisten Bäume kahl, aber man kann bei ihrem Anblick schon die Knospen spüren.
Ich wurde reich beschenkt mit einem nicht mehr gebrauchten Kindle, einem kleinen Server (über den ich später einmal sicher berichten werde) und einer mir passenden Übergangsjacke. Dafür habe ich meinen alten reMarkable 2 bei den Gastgeber gelassen. Dinge zu tauschen, die man nicht mehr benötigt, gibt mir ein gutes Gefühl.
Umstieg in Paderborn. Der Weltmann zahlt das Klo mit Handy. Keine Zeit für Drei-Hasen-Fenster, kein Briefkasten für die Postkarte.
Kaffee aus dem Becher, dann in den den RB nach Münster. Reise-Reise, weiter-weiter!
Zwei junge Frauen im BVB-Kostüm schaufeln Döner aus der Pappe, sind gut gelaunt.
Die Sonne kommt raus und fühlt sich fremd an. Die ganze Welt schmiegt sich an mich an und schaut mit großen Augen voller Wunder.
Ich freue mich schon sehr auf Zuhause.
Im Zug nach Duisburg werde ich sehr müde. Alles ist voller Fußballfans, die Stimmung ist jedoch ruhig und friedlich (bei allem Frust muss man das auch mal erwähnen. In Dortmund wechsele ich in die erste Klasse. Hier steht alles voll mit leeren Dosen und Flaschen.
Auf dem neuen gebrauchten Kindle beginne ich mit dem Buch ,,Oben ist es still“ von Gerbrand Bakker. Dessen düstere Hoffnungslosigkeit mit einen dräuenden Unheil, dass über sumpfigen Marschland wartet, nimmt mich gefangen.
Dazu kommt großer Durst, aber ich muss mich mit dem Trinken noch gedulden, denn in diesen überfüllten Zügen ist an einen Toilettengang nicht zu denken. Die erste Klasse ist freigeben, was ich angesichts der vielen Menschen (jetzt keine Fußballfans mehr sondern normale Reisende) eine richtige Entscheidung ist.
Abends
Daheim dann kaputt und müde.
Sehr zeitig zu Bett.
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