Nacht, Traum vom vollen Badezimmer
Schlechte, unruhige Nacht. Der Nachbar über mir hat sein Hobby „Lautes Bumsen“ aufgegeben und sich etwas Neues gesucht: Schnarchen.
Erst denke ich, dass da jemand ständig einen Stuhl über den Boden schiebt, so alle paar Minuten. Dann entsteht in meinem Kopf das Bild eines Erhängten, der an einem Dachbalken baumelt und mit seinen Füßen die Lehne eines Stuhles berührt. Erst später wird mir klar, dass da einer schnorchelt. Es ist es so laut, dass ich es sogar durch die Ohrenstöpsel höre.
Immerhin ist das so erträglich.
Mir träumt, ich wohne in einem kleinen Dorf. Hier ist nichts los, die meisten Geschäfte in den kleinen Ziegelhäusern stehen leer. Nur auf der ehemaligen Ladenzeile hat jetzt eine mexikanische Bar aufgemacht, die ganz gut läuft. Ich gehe an ihr vorbei in meine kleine Wohnung. Dort schaue ich nach draußen, wo es regnet. Es klingelt an der Tür und im Hausflur steht eine Unmenge Männer. Die waren alle in der Mexiko-Bar und müssen jetzt aufs Klo. Sie stürmen in meine Wohnung und stellen sich vor meiner Badezimmertür an. Ich kann nichts dagegen tun, denn wenn man muss, dann muss man. In der Schlange sind auch mein Bruder sowie die alten Handballkameraden J.M. und J. Ein Typ will sich vordrängeln und wird von meinem Bruder zurückgehalten. Ich werde wütend, denn sicher pinkeln mir alle mein Klo voll!
Irgendwann sind alle wieder weg. Es lungern aber noch Typen im Hausflur herum. Fieberhaft suche ich nach einem Knüppel oder ähnlichem. Der alte Krückstock, den ich finde, ist leider total krumm. Da entscheide ich mich für einen peitschenhaften Bambusstab. Da soll mir einer mal krumm kommen!
Mein Badezimmer ist in einer Grube im Garten. Man gelangt zur ihr durch eine Klappe in der Wiese. Ich sehe Kinder an dieser Klappe hantieren. Sehr wütend verweise ich sie des Grundstücks und kündige an, die Polizei zu rufen. Es kommen noch andere Leute dazu. Ein älterer Mann, der ein bisschen aussieht wie Frank-Walter Steinmeier, erzählt mir von Behinderungen. Er sei selber behindert, meint er und zeigt mir seinen verbrannten Arm. Das Ellenbogengelenk ist aus Stahl. Die englische Regierung sei daran schuld, sagt er und ich denke an die schlimme Brandkatastrophe in dem Hochaus vor ein paar Jahren.
Langsam beruhige ich mich wieder.
Morgen
Ich stehe um Viertel nach fünf Uhr auf. Bin müde, wegen der schnarchigen Nacht. Kraftfutter heute nur mit Banane und ich weiß nicht, warum.
Mein Bewegungsziel für heute schiebe ich weg, denn meine Ferse muss endlich abheilen und das geht nicht, wenn sie ständig neu aufgerissen wird. Vielleicht gehe ich heute sogar mal in Schlappen zum Bio-Supermarkt ums Eck.
Schluffi-Tag
Wegen der Ferse gehe ich nicht raus und pfeife auf das tägliche Schrittziel heute. Das tut unerwartet gut. Irgendwie sieht das heute nach einem Schluffi-Tag aus. So langsam ebben die Todos im Homeoffice ab. Das ist schön. Ich freue mich auf den Feierabend, auf das Spielen am Computer. Vielleicht gehe ich heute Abend auch mal wieder in die Wanne.
Wegen des Diensthandys ist das private Smarphone ja während der Arbeit ausgeschaltet. Erst jetzt merke ich, wie sehr ich die Pausen sonst immer mit Inhalten wie Podcasts fülle. Jetzt ist mehr Freiraum. Das gefällt mir auch ganz gut.
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