Kieselblog

Flusskiesels Tagebuch

2025-05-21 Mittwoch

Nacht

Ganz gute, mittelmäßige Nacht.

Mir träumt ich bin verreist und übernachte im Hotel der alten Frau. Sie jammert viel, dass die Gäste viel zu viel erwarten für zu wenig Geld. Ich nicke alles ab, was sie sagt.

Der Zimmerschlüssel ist sehr klein und ich denke mir einen guten Platz für die Aufbewahrung aus. Dann mache ich mich auf den Weg nach Hannover, wo ich den Tag und dann auch die Nacht verbringe. Morgens werde ich unruhig, denn ich befürchte, dass ich meine Zimmertür im Hotel nicht abgeschlossen habe!

Schnell mache ich mich auf den Weg zum Hotel der alten Frau. Wo ist der Schlüssel? Wo ist nur der Schlüssel? Doch da fällt mir ein, dass ich den kleinen Schlüssel ja in diese kleine Tasche aus Jeansstoff mit Reißverschluss getan habe. Die Tasche hat mir T. mal geschenkt. Im Hotel ist alles in Ordnung – nur die alte Frau ist enttäuscht, weil ich woanders übernachtet habe.

Morgen

Ich komme morgens nicht so gut hoch. Ich sorge mich darum, dass ich zu wenig Nahrung zu mir nehme und deswegen schwächer werde. Deswegen tue ich auf das morgendliche Kraftfutter einen Extra-Schlag Joghurt.

Herausforderung

Ich nehme eine Challenge an: So lange wie möglich nicht nachschauen, wie viel ich wiege! Jeden Tag nehme ich den harten Kampf gegen Neugierde und Ungeduld auf. Werde ich es schaffen? Werde ich gewinnen? Folgt mir für regelmäßige Updates (oder auch nicht)!

Schreiben, Lesen

Ich gehe wieder in die Stadtbibliothek und überarbeite zwei Szenen. Es fallen mir dank der Vorarbeit der Lektorin viele Dinge auf (die Szenen von heute werde ich ihr noch schicken – ich arbeite also vor).

Beim Kaffee im Café lese ich weiter in „Schrecklich amüsant“ und langsam, langsam kommen das Buch und ich zusammen. Ich winde mich in den leicht laberhaften Stil von Wallace hinein, seine brabbelnden Zitate von chemischen Formeln und Namen von Medikamenten überspringe ich leicht hüpfend wie ein Mädchen im weißen Kleid auf einer Wiese voller Blumen über eine Distel springt, denn es geht ja nicht um die Namen, sondern um ihren Klang. Es geht um das, was die Nennung der ganzen Wörter erzählt.

Es geht auch um Depression und Suizid und der Autor ist sehr nah dran an der Sache.

Mit einem Mal bin ich wieder im Lesen, wo ich doch die Bücher seit einigen Tagen nicht angerührt habe (ich ritt durch das Böhmen des Jahres 1403, beziehungsweise ließ ich den Sohn eines Schmiedes reiten).

Eigentlich müsste ich doch jetzt so etwas wie Widerstand empfinden. Vielleicht ein schlechtes Gewissen oder das Lesen müsste mir doch wenigstens richtig schwer fallen, ganz so, als müsste ich das Vertrauen der Bücher wieder neu gewinnen. Doch es geht ganz leicht und der Geist schwimmt oben auf den Buchstaben. Der Geist scheint flexibler geworden zu sein in der letzten Zeit.

Abend

Ich bin sehr erschöpft von der Gruppe, schaffe es aber trotzdem noch, einen Möhrchensalat zu machen. Das Selbermachen meiner Mahlzeiten ist mir inzwischen wichtig geworden.

Nachdem ich den Salat in seine Schachteln abgefüllt habe, bleibt noch ungefähr eine Stunde für KCD2, dann gehe ich pünktlich um 21 Uhr zu Bett.

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