Kieselblog

Flusskiesels Tagebuch

2025-06-07 Samstag

Nacht

Erschöpfte Nacht, ganz gut für eine erste Nacht im Hotel. Mit der Matratze komme ich gut zurecht. Die Ohrenstöpsel sind wieder sehr hilfreich beim Schlafen, weil ja nachts immer noch laut angekommen und geredet werden muss von so Leuten.

Die Träume sind zu persönlich, um sie hier wiederzugeben.

Weltpolitik, Informationen

Elon und Donald streiten sich. Idioten im Sandkasten.

Informationen rasen gerade ungefiltert in mein Gehirn. Anstrengend. Es fühlt sich gerade an wie die Situation, als ich gerade trocken geworden war: Was ich ständig von mir weggeschoben habe, rauscht jetzt mit voller Kraft rein. Mir fehlt noch das rechte Maß.

Hamburg, Rathauspassage

In der Buchhandlung in der Rathauspassage kaufe ich Postkarten. Kein Wunder, dass mir hier alles so sympathisch ist: Es handelt sich um ein soziales Projekt.

Hamburg, Kehrwieder, Elphilharmonie

Kehrwieder. Touristen-Hotspot. Ich würde mich gerne treiben lassen, aber ich hänge immer irgendwo fest.

Erst als die Möwen rufen und ich etwas Salz in der Luft rieche, fange ich mich wieder ein.

D. und ich gehen in die Elbphilharmonie. Die Aufregung tut gut. Es ist, als ob sie sich verläuft wie ein Eimer Wasser, den man auf einem großen Platz auskippt.

Die Führung in der Elbphilharmonie ist sehr gut. Alles ist unglaublich beeindruckend, denn man hat hier alles dem Klang untergeordnet: Alles für den Dackel, alles für den Klang!

Der Boden ist aus unbehandeltem Eichenholz und wird einmal im Jahr geölt. Es riecht gut.

Die Bedruckung der Fenster lässt das Gebäude in der Farbe des Himmels leuchten. Ist das nicht wundervoll?

Selbst der Kleber für die Stühle ist auf den Klang abgestimmt.

Im großen Saal unterhalten sich unten auf der Bühne ein paar Arbeiter in normaler Lautstärke und sind ganz weit oben trotzdem gut zu verstehen.

Mittagessen

Nach der Führung gehen D. und ich ins portugiesische Viertel. Dort kehren wir in einem Restaurant ein. D. isst ein Nackensteak und ich einen portugiesischen Fischeintopf. Es schmeckt uns beiden sehr gut.

Als ich vom Oberkellner eine große Flasche Wasser und D. ein Bier bekommt, meint er zu mir, dass Wasser ungesund sei und ich lieber Bier trinken solle. Das empfinde ich als ein wenig unpassend.

Das portugiesische Viertel gefällt mir gut mit seinen vielen Restaurants.

Elbtunnel

Wir gehen durch den alten Elbtunnel. Weil uns das mit den Fahrstühlen zu lange dauert, nehmen wir auf dem Hinweg die Treppe.

Die Fischbude am gegenüberliegenden Ufer verkauft Fischbrötchen und Getränke wie doof.

Auf dem Rückweg nehmen wir die Fahrstühle.

Menschenbeobachtung:

Ein Fahrstuhl fährt ab, ein anderer kommt. Wir steigen ein und mit uns ein Pärchen. Da die Kabine sehr, sehr groß ist, wird noch auf mehr Fahrgäste gewartet. Der Mann des Pärchens schimpft laut, dass man sich für die andere Kabine hätte beeilen müssen, denn diese hier würde ja erst fahren, wenn sie voll sei. Warum hat er es so eilig? Später kommen noch Bekannte von den beiden hinzu. Der Mann riecht stark nach Alkohol.

Abend

Wir trennen uns am Hotel, weil ich noch im nahen Lidl Wasser kaufe. Mit dem Einkauf drehe ich noch eine Runde durch das Viertel, um auf 20.000 Schritte zu kommen. Das klappt dann auch.

Später dann Dusche und Tagebuch.