Nacht, Wirre Träume
Mittelgute Nacht. Meine Blase hält die 2-Stunden-Regel wieder ein. Draußen auf dem Hof wird geredet, als ich mal die Ohrenstöpsel rausnehme.
Die Träume sind sehr wirr: Einmal spiele ich mit Thorsten Küper, wir wären auf einem Flugzeugträger. Ich bin der Pilot und Th. ist mein Vorgesetzter. Als ich starten will, klappt etwas nicht mit dem Katapult. Als ich das melde, fällt Th. die Warnleuchte für den Fanghaken auf. Der Haken ist nicht eingehängt. Er schimpft laut und schreit mich an (im Spiel). Später will ich mich mit dem Auto mitnehmen, aber ich muss ja nur von der Garage zur Haustür. Allerdings bitte ich ihn, den kleinen S. mal eben ins Dorf zu fahren, was er dann auch tut.
Morgen
Der Wecker weckt mich um fünf Uhr, aber ich stelle ihn noch mal um eine halbe Stunde weiter.
Bei der Meditation schaffe ich es, eine gewisse Neugier für die Meditation, den Tag und mein Leben zu entwickeln.
Barkassenfahrt
Hamburg am Pfingstmontagmorgen. Die Straßen liegen ruhig da. Nur Hundeleiner und Ausflugsfamilien sind unterwegs. Wie angenehmen entspannt diese doch sonst so trubelige Stadt sein kann!
Wenn der Wind nachlässt, bekommt die Sonne auch mal eine Chance, ein wenig Wärme zu spenden.
Wir nehmen eine der frühen Barkassen der Firma Rainer Abicht. Die wurde uns von einer Kollegin empfohlen. Während wir ungefähr 20 Minuten auf die Abfahrt warten, dudelt nervige Lounge-Musik im Boot. Ertragen die Menschen keine Stille mehr? Da fährt plötzlich eine der Abicht-Barkassen vorbei und die heißt genauso wie die empfehlende Kollegin. Leider reicht die Zeit nicht für ein Foto. Mit uns steigen noch viele Bayern ein.
Vor uns sitzt eine Multifunktionsfamilie. Es riecht nach Handcreme. Die einleitende Ansage kommt vom Band. Jemand mit einem starken englischen Akzent begrüßt uns und stellt uns den Skipper vor. Vielleicht gehört die Stimme einer Berühmtheit, die ich mal wieder nicht kenne?
Die Musik dazu ist „Sail Away“ von Enya. Das passt auf so schräge Art und Weise, dass ich sofort wieder gute Laune habe.
Die Hafenrundfahrt ist schön. Der Skipper macht Laune.
Mittagessen im Portugisischen Viertel
Für heute haben wir uns vorgenommen, nach der Barkassenfahrt wieder im Portugisieschen Viertel zu essen. D. nimmt eine Fleischplatte und ich eine Fischplatte. Der Fisch schmeckt mir sehr gut. Er ist gegrillt, bzw. gebraten und nicht so frittiert wie im Fischhaus Atlantic.
Den Namen des Restaurants habe ich vergessen.
Alsterufer, Pöseldorf
Die Stadt ist relativ gelassen. Sicher reisen viele Pfingsturlauber heute schon wieder ab. Die Bewölkung ist wechselhaft, der Sonnenschein ist schön.
Langsam kommt so etwas wie Erholung bei mir an.
Wir spazieren an der Außenalster entlang. Die Informationen der Rundfahrten der letzten Tage verdicken sich zu einem Brei.
Im Reichenviertel Pöseldorf gibt es eine hohe Tesla-Dichte. Ins Fenster eines dieser Beklopptenflitzer hat jemand eine „Wolle Auto verkaufe?“-Karte gesteckt und ich muss doch sehr lachen.
Im Café „Salon wechsel Dich nur Kartenzahlung“ trinken wir ein Tässchen Kaffee. Alles wirkt wie ein Pop-Up-Café in reicher Nachbarschaft.
Karolinenviertel
Das Karolinenviertel erscheint mir wie eine Mischung aus alter Backstein-Industrie- und langsam ruhiger werdender linker Gegenkultur. Nebenan die große Hamburger Messe im Gerüst. Alles hier wirkt heute ein bisschen wie verzaubert.
Millerntorstadion, Grüner Bunker
Wir kommen auf dem Heiligengeistfeld an. Dort beeindruckt der Grüne Bunker. Ich bin fasziniert von der Mischung aus dem brutalen und abweisenden Bunkerbeton und dem vielen Grün und dem lebendigen Gewusel oben zwischen den lustigen Kästen. Wir sind allerdings schon zu erschöpft für den Aufstieg.
Das Stadion besuchen Wunsch von D.. Ich bin aber auch sehr angetan, allerdings eher von der stabil linken Stimmung hier. Mit dem Trockendock gibt es in diesem Stadion den ersten und wohl einzigen alkoholfreien Getränkestand.
Menschenbeobachtung
Im U-Bahnhof Schlump wird auf einem Monitore Werbung für „Scalabe Capital Kinderdepots“ gemacht. Davor stehen zwei kleine Mädchen und lachen sich darüber scheckig.
Abend
Kaputt ins Hotel. Ich bin kurz versucht, meinen Schritte-Rekord (> 25.000 Schritte) vom 31. Mai zu toppen, aber dann will ich mich doch lieber schonen.
Gutenberg-Editor
Ich schreibe ja in erster Linie Tagebuch und „werte“ dass dann später für das Blog aus. Schreiben tue ich mit der Software Ulysses. Den Blogteil habe ich nun für ein paar Tage direkt im WordPress-Editor zusammengestellt und bearbeitet. Allerdings ist mir der Gutenberg-Editor (ich habe erst „Guttenberg“ geschrieben! Herrje!) dann doch zu fummelig. Die Idee, einzelne Blöcke zu (thematischen) Gruppen zu verbinden, finde ich natürlich cool, aber man verschiebt sich leicht. Da bleibe ich lieber in der Plain-Text-Denke von Ulysses. Wenn ich einen Blogeintrag erstelle, mache ich ein zusätzliches Fenster in der App auf und springe auf dem MacBook mit einem Drei-Finger-Wisch1 zwischen Tagebuch und Blog hin und her.
- „Drei-Finger-Wisch“ klingt wie eine Formulierung aus einer alten Werbung: Schmutz entfernen mit einem Spritzer DER HAUPTMANN und unserem patentierten Drei-Finger-Wisch! ↩