Kieselblog

Flusskiesels Tagebuch

2025-08-29 Freitag

Die Nacht ist ganz ordentlich. Die Ohrenstöpsel bleiben bis in die frühen Morgenstunden drinnen. Das wirkt sich positiv auf den Schlaf aus. Die Träume sind wieder gefühlig, aber ohne Handlung.


Ich bin noch vor dem Wecker wach, bleibe aber ruhig liegen, ohne nach der Uhrzeit zu schauen. Als der Radiowecker sein Gesäusel loslässt, stehe ich entspannt auf. Die Meditation ist schwierig, weil der Geist noch so unruhig ist.


Gedrängter Arbeitstag. Terminvorbereitungen. Wir müssen uns viel absprechen. Konstruktive Arbeit am Vortrag. Ich bin froh, dass ich ein Gegenüber habe, mit dem ich mir die Bälle zuwerfen kann.


Das Album „Tea for the Tillerman“ weckt in mir Erinnerungen, die mich traurig machen. Trauer um ein vergangenes Leben. Ein Leben, dass ich weggeworfen habe.


Zum Abschied bekomme ich eine doofe Antwort auf eine noch döfere Frage von mir. Habe es nicht besser verdient.


Bevor der Zug nach Schwerte losfährt, trinke ich einen Kaffee bei Starbucks. Sieht ganz schön verschrammelt aus hier. Die fancy Kaffeebude hat wohl ihre beste Zeit hinter sich. Der Kaffee schmeckt aber ganz gut. Es gibt ihn in den Größen „klein“, „groß“ und „venti“. Was „venti“ wohl bedeutet? Bekommt man dann seinen Kaffee in einem Eimer serviert?


Der RE13 kann nicht losfahren. Durchsage vom Lokführer: „Wenn Ihr Euren Arsch nicht aus der Tür bewegt, komme ich vorbei und hole ihn aus der Tür!“


Ich bin ein Elefant im Porzellanladen der Liebe.


Wuppertal Hauptbahhof. Ich weiß nicht, warum ich in Wuppertal immer so etwas Besonderes fühle. Die Stadt scheint für mich ein irgendwie magischer Ort zu sein, obwohl ich nicht weiß, warum. Natürlich finde ich die Schwebebahn toll, aber das ist es nicht. Ich habe hier schon gute Zeiten erlebt (das Lesefestival „Der Berg liest“ oder das Barcamp) und auch doofe Zeiten (wie ich den ehemaligen Bundeswehrkameraden L. besucht habe und wir uns in einer Menschenmenge die Beine in den Bauch standen). Am Bibelmuseum oder an Friedrich Engels liegt es sicher auch nicht. Ist es die Gedrängtheit der Stadt in ihrem engen Tal? Oder weil sie in meiner Kindheit wegen der Schwebebahn und dem Elefantenflug durchaus präsent war?

Ich weiß es nicht! Auf jeden Fall liegt für mich ein Zauber auf dieser Stadt.

4 Antworten

  1. Stimmt … Wuppertal hat wirklich was. Mal abgesehen davon, dass ich mich anfangs mit dem Moped ewig verfahren hatte, bis ich kapierte, dass ich einfach nur bergab zu B7 fahren muss, um nach Hause zu kommen, mag ich die Architektur in Wuppertal. Und die Schwebebahn natürlich. Schwebebahn geht immer … 😉

    1. Markus Becker

      So langsam gehe ich mehr und mehr davon aus, dass mir als Kind schon beigebracht wurde, dass Wuppertal irgendein magischer Ort sein muss.
      Nun, dass soll es halt so sein. Wunder sind ja von Natur aus irgendwie unerklärlich und dann kann das auch so bleiben. 🙂

  2. Wuppertal ist super. Die Aura spüre ich auch, wenn ich mal da bin.

    1. Markus Becker

      Danke! Dann bin ich also nicht alleine! 🙂

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