2024-07-12: Langer Arbeitstag

Ich komme einigermaßen in den Schlaf. Um zwei Uhr morgens schreit erst irgendwo ein Mann, dann eine hohe Stimme wie ein Kind oder eine andere Frau. Es ist deutlich zu hören, obwohl das Schlafzimmerfenster geschlossen ist. Dann schreien noch andere Leute. Irgendwann schlafe ich wieder ein.


Ich erwache erstaunlich frisch um viertel nach fünf Uhr. Ein wenig kuschel ich mich noch in die Kissen, dann begebe ich mich langsam und vorsichtig in die Senkrechte. Grundgefühl: Ganz in Ordnung.

Diesmal vergesse ich die Kniften (bzw.: Die Brötchen) nicht im Kühlschrank. Eine Straßenbahn kommt angefahren, ohne dass ich lange warten muss. Dazu ist heute auch noch der letzte Arbeitstag vor einer freien Woche. Langsam werde ich misstrauisch. Leise singt Stoppok ,,Ärger Du kannst mich nicht anschmieren!’’.


Ich lese etwas über den großartigen patriotischen Dichter Gennadi Rakitin und lache mich kaputt.


Liegt es am langsamen Dienstrechner oder an der Maus, dass ich jetzt immer mehrfach klicken muss? Es treibt mich in den Wahnsinn!!!


Frühstück in der Kantine. Ausgiebigeds Gequatsche mit dem Kantinenpächter. Wir diskutieren einmal um die Welt und ihre Geschichte, er mit starkem italienischem Akzent. Der Kaffee hier ist übrigens auch überraschend gut für eine Behördenkantine. Für einen Moment scheint alles in Ordnung zu sein.

Im Büro werden allerdings die Augen schnell müde. Da hat sich wohl eine positive Schicht auf und darunter liegende Erschöpfung gelegt. Zum Glück habe ich ab morgen Zeit zum Ausruhen.


Endlich Feierabend. Auf einem Rechner braucht das aktuelle Windows-Funktionsupdate eine halbe Ewigkeit. Da der Rechner auch viel ausgeschaltet ist, müssen auch noch andere Update durch. Da ich auch noch zwei Leihgeräte checken und alles dazu dokumentieren muss, bleibe ich doch recht lange im Büro.
Ich ärgere mich ein wenig darüber, dass Kollegen aus der IT das Pflegen ihrer Daten so leicht nehmen. Bei uns am Ende kommt dann nämlich Murks raus und die User sind unzufrieden, weil ihre Daten so doof aussehen. Bisher haben wir immer fleißig den Fehler gesucht und dezidierte Angaben gemacht, wie man sie korrigieren kann. Im Prinzip räumen wir also hinter anderen Leuten auf. Nun habe ich den Ball mal zurückgespielt und der Userin geschrieben, dass sie sich an die IT wenden soll.
Mal schauen, ob es Ärger gibt.


Spät zu Hause. Ich esse gegen die Regel noch etwas Kimchi und vegane Knusperstreifen. Darf auch mal sein. Ich beginne mit dem Film [Everything everywhere all at once](Everything everywhere all at once). Auch wenn mich der Humor und die Dynamik des Filmes sofort in seinen Bann schlägt, muss ich nach 35 Minuten pausieren, denn ich bin einfach zu müde.

Gegen 21 Uhr zu Bett.