Unruhige Nacht. Erst schreit der Mann wieder draußen im Hof, dann muckt eine Mücke. Irgendwann bedient sich die Mücke an hingehaltenen nackten Arm und es ist Ruhe.
Mir träumt, ich würde durch Meiderich laufen. Auf der Basarstraße ist eine Kneipe wie die in der Fußgängerzone von Westerland wo ich einst mal trank. Ich gehe hinein und trinke zwei Bier. Dann fällt mir ein, dass ich ja abstinent lebe, habe aber schon ein drittes Bier bestellt. Ich möchte mich auf einen Barhocker setzen, aber der ist zu hoch für mich: Immer wieder rutsche ich ab. Als ich bezahlen will, stehen auf der Liste hinter der Theke neben meinem Vornamen mindestens 25 Striche und irgendwas mit ,,Jackie Cola“. Ich sage, dass ich höchsten drei Biere getrunken hätte. Nach 1,5 Jahren Nüchternheit wäre ich doch nach einer solchen Menge komplett betrunken. Die Frau hinter der Theke und ich vermuten, dass es wohl noch mehr Menschen gibt, welche ,,Markus“ heißen.
Dann gehe ich heim. Dabei verschränke ich die Arme hinter dem Rücken, weil die Menschen dann denken, dass das niedlich aussieht. Ich treffe auf eine Nachbarin. Ihr Kopf ist immer nach hinten verdreht, so dass sie immer rückwärts laufen muss. Ich lächle sie an.
Zu Hause treffe ich auf die Leute aus dem Stockwerk unter uns: Eine laute, fröhliche Familie. Wir wohnen unter dem Dach und unsere Wohnung hat zwei Eingangstüren. Ich schließe erst einmal die rechte auf.
Ich stehe um viertel nach sieben Uhr auf. Gedanke: Vielleicht soll ich den Radiowecker nicht so stellen, dass der Tag nicht gleich mit den Nachrichten beginnt.
Zum Frühstück habe ich großen Hunger und brate mir ein Stück veganen Leberkäse, dazu gibt es Spiegelei. Der ,,Leberkäse“ schmeckt sehr nahe am Original, ist aber bei weitem nicht so fettig. Das ist Stück ist relativ klein und ich habe ein bisschen ein schlechtes Gewissen wegen des opulenten Frühstücks. Allerdings weiß ich noch nicht, wann ich zum Mittagessen kommen werde.
Interessante Beobachtung: Meine freie Woche (eigentlich 1,5 Wochen) verfliegt nicht und ich habe jetzt noch eine ganze Woche frei. Vielleicht liegt es an der Mischung aus Erholung (ich schlafe viel), Bewegung und Dinge-erleben. Es gefällt mir.
Vor der Therapie schreibe ich den Anfang der gestrichenen Szene neu. Der Text wird sogar ein wenig humorvoll. Die Therapie ist relativ ruhig.
Daheim esse ich noch Reste vom Vortag (Tortellini mit Tomaten, Paprika und Cremefina).
Zeitig zu Bett.
2 Kommentare
> Vielleicht soll ich den Radiowecker nicht so stellen, dass der Tag nicht gleich mit den Nachrichten beginnt.
Meiner klingelt um 20 nach Voll, in genau dieser Hoffnung. Manchmal sind sie gemein und berichten genau dann von internationaler Politik 🙄
Warum müssen wir eigentlich immer so ,,gerade Zahlen“ als Weckzeiten nehmen? Ich werde es mal mit 05:23 Uhr ausprobieren.