Unruhige Nacht. Es ist doch ganz schön drückend. Draußen gibt es wieder Stress. Das ist die Krux beim Stadtteil St. Johann: Schön, aber nachts gibt es Stress und Streit. Vielleicht ein Fluch?
Mir träumt von einer Action-Serie, in der die Geheimdienste eine junge Frau jagen, weil sie ein (außerirdisches?) Wesen beherbergt. Wir suchen die Frau ebenfalls, aber um sie zu retten. Es wird eine wilde Verfolgungsjagd durch den Wald und eine Böschung hinauf. Ein Geheimagent will der gefesselt daliegenden jungen Frau eine Spritze ins Auge geben. Wir folgen den Spuren der Wesenheit und springen gerade noch auf einen Zug auf.
Schnitt. Ich sitze an meinem Pult im Klassenraum des kleinen Hauses, in dem die alte Frau mit den vielen Kindern wohnt. Es klingelt an der Tür und ich mache auf. Es ist der Kämpfer und er hat eine sehr große Sporttasche dabei. In ihr hat er die junge Frau versteckt, die er gerettet hat. Ein paar andere Mädels kommen hinzu. Wir müssen das alles vertuschen, bevor die alte Frau etwas merkt! Die kommt an, sieht aber die junge Frau in der Tasche nicht. Sie schimpft mit einem anderen Mädchen, dass sie die Diele nicht ordentlich gefegt hat. Dann tragen ein paar Jungs Getränkekästen auf einer Sackkarre hin und her. Ich helfe ihnen, doch sie nehmen immer nur die leeren Kästen und so wird der Kühlschrank doch nie voll!
Ich stehe um halb sieben Uhr auf und packe. Es hat sich draußen abgekühlt.
Im RE 5 Richtung Wesel erhebt sich wie ein biblischer Heuschreckenschwarm ein großes Gequatsche in die Luft. Jeder hat etwas zu besprechen. Ich bin glücklich über die Noise-Cancelling-Funktion der Kopfhörer.
,,Die Pest“ ist ausgelesen und ich bin sehr beeindruckt. Nun geht es mit ,,Von der Fackel zum Scheiterhaufen“ weiter, dem Buch, welches ich mir im Antiquariat in Saarbrücken gekauft habe.
Wegen Personen im Gleis haben wir eine Stunde Verspätung. Schmerzen im Rücken und im rechten Bein. So toll die RRX-Züge auch sind: Wenn man am Fenster sitzt, kann man nicht die Füße gerade nebeinander stellen, weil links unten in der Ecke so eine Blende ist. Bei der nächsten längeren Fahrt also unbedingt versuchen, einen Platz am Gang zu bekommen!
Bei Brühl steht der Zug. Raucher gehen raus zum rauchen. Ich nutze den Platz im Waggon und stehe für ein paar Minuten auf. Neben mir eine Gruppe junger Männer, einer von ihnen trägt einen Rock und ich freue mich sehr über die Selbstverständlichkeit, mit der er das tut. Mit entspannten Muskeln setze ich mich wieder hin und ärgere mich über meine schwachen Augen, die beim Lesen stören.
Ein kleines Kind krabbelt mich von hinten an. In Köln leert sich der Zug ein wenig. Ein Mann mit kurzer Hose und offenen Beinen läuft durch den Zug. Alle anderen Fahrgäste empfinden eine gewisse Lust am Ekel.
Um irgendwas gegen 15 Uhr bin ich zu Hause. Erwartungsgemäß kriege ich nichts mehr auf die Reihe und muss ausruhen. Sogar eine eine Stunde Schlaf auf dem Sofa muss ich einschieben.
Ich bestelle etwas beim Asia-Imbiss und bin enttäuscht und von der langweiligen Glutamat-Pampe. Die Portion esse ich nur zur Hälfte auf. Abends schaue ich die letzte Episode von ,,Das doppelte Lottchen im Weltall“. Die Serie nimmt mit der letzten Folge ein wenig Fahrt auf und ich mag durchaus den Twist mit den vertauschten Rollen. Das Nagetier nervt.