Draußen um die Johanneskirche wird viel gelacht und geschrien. Dennoch schlafe ich ganz anständig (bin halt kaputt genug).
Mir träumt, ich wäre in der Zukunft auf einem gigantischen Flugzeugträger stationiert. Wir sind im Nordmehr unterwegs, wo die meisten Städte in Finnland und Schweden wegen des ewig langen kalten Krieges nun komplett in den Untergrund verlegt worden sind, manche sogar unter den Meeresgrund. Mein Kamerad und ich wollen endlich mal fliegen und wissen nicht, wie wir unsere Flugzeuge aus dem Gepäck in den Hangar bekommen. Ich frage ein kleines Hologramm eines Soldaten an einem Hangar-Aufzug. Er erklärt uns, dass das Fliegen momentan zu gefährlich sein und wir sind ein wenig enttäuscht.
Der Handywecker klingelt um sieben Uhr, ich snooze allerdings noch ein wenig. Pünktlich um halb acht Uhr bin ich beim Frühstück. Es ist wie immer lecker in meinem Lieblingshotel in Saarbrücken.
Der Morgen fühlt sich nicht wie ein 50. Geburtstag an. Allerdings mache ich mir auch nichts mehr aus Geburtstagen.
Nach dem Frühstück gehe ich früh los. Einmal mache ich eine längere Pause an der Saar und lese gemütlich. Ich nutze meinen Geburtstag, um mir das zu erlauben.
Gemeinsamer Besuch der Ausstellung ,,Der deutsche Film : 1885 bis heute’’ in der Völklinger Hütte. Ich bin wie weggeblasen von der Ausstellung: Man läuft von einer Leinwand zur nächsten (ein paar davon hängen von der Decke der Gebläsehalle) und wenn man den richtigen Punkt erwischt, beginnt auf den Kopfhörern der richtige Ton. Eine tolle Zeitreise. Man kann wunderschön die Entwicklung es Mediums Film erkennen: War es zuerst eher abgefilmtes Theater (haben die Darsteller wegen der schlechteren Bildqualität so chargiert oder war das wegen der Sehgewohnheiten des Publikums?) wurde es mehr und mehr zu dem, was wir heute kennen. Einen sehr wichtigen Beitrag dazu hat meiner Meinung nach Fritz Lang mit ,,M – eine Stadt sucht einen Mörder’’ geleistet.
Es war toll, mal hier und mal da einzutauchen, allerdings bin ich danach komplett überreizt. Während sich die beste Ex-Frau von allen auf den Weg gen Ruhrgebiet macht, fahren der Thronfolger und ich zurück nach Saarbrücken. Dort essen wir Pizza bei ,,L’Osteria’’. Die ist für Systemgastronomie ziemlich gut. Sie ist war groß wie ein ,,veritables Wagenrad’’ (Max Goldt), aber nicht so fettig und liegt nicht so schwer im Magen. Gegen 20 Uhr bin ich im Hotel und die Dusche fühlt sich so gut an wie selten eine.
Vor dem Schlafengehen schaue ich noch ein paar jungen Männern zu, wie sie sich vor dem Hotel auf der Straße prügeln. Dann kommt die Polizei.
5 Kommentare
Alles Gute zum Geburtstag, nachträglich!
Vielen Dank!
Alles Gute zum 50.Geburtstag und,- ja, von jetzt ab wird alles besser :))
Vielen Dank!
Moment sieht es eher nach Rückenschmerzen aus (aber nicht schlimm). Jetzt wird das morgendliche Jammern wenigstens glaubwürdig. 🙂
P.S. Viele meiner Freunde haben den 50. in großem Bim-Bam-Borium gefeiert. Ich bin seinerzeit von Saarbrücken nach München gefahren und habe in dort in trauter Zweisamkeit gefeiert. Unvergessslich schön. Wie so oft ist auch so ein Ereigniss keine Frage der Quantität, sondern der Qualität.