2024-07-27: Schreiben in der Stadtbibliothek

Recht ordentliche Nacht.

Mir träumt, ich bin auf Besuch in einer anderen Stadt. Die Gastgeberin kann einen Abend lang nicht auf mich aufpassen und so gehe ich auf ein Stadtfest. Hier kenne ich schon jemanden und lerne noch viel mehr Menschen kennen, z.B. die beiden lustigen Feuerwehrmänner. Am nächsten Tag begleite ich die Gastgeberin zu ihrem Arbeitsplatz, der Stadtbibliothek. Die Bibliothek ist sehr, sehr schön in einem altehrwürdigen Gebäude untergebracht. Für eine Kleinstadtbibliothek ist eine Menge los und ich komme aus dem Staunen nicht heraus. In der Verwaltung küssen sich zwei junge Frauen leidenschaftlich und ihre Kolleginnen und Kollegen freuen sich darüber. Meine Gastgeberin möchte mir deren Verbuchungssystem zeigen, bei dem zu jedem Buch ein Plastik-Chip gehört. Die Chips der zurückgegebenen Bücher werden in einen Automaten geworfen. Während die Maschine arbeitet, muss die Gastgeberin mal kurz weg. In ein Fach fällt zwischen die Chips geratenes Kleingeld. Ein Mann kommt vorbei und nimmt das Kleingeld heraus. Ich denke, er ist ein Dieb und halte ihn höflich auf. Doch es stellt sich heraus, dass er auch ein Bibliotheksmitarbeiter ist. Er kannte auch den (bereits verstorbenen) Vater der Gastgeberin. Der Mann ist eine Berühmtheit in der Stadt und wird von ihm sehr gelobt.


Ich stehe um halb sieben Uhr auf. Die Stimmung ist ganz gut. Eine emotionale Sache vom Freitag beschäftigt mich noch und auch die Begegnung mit jungen Brasilianerin (ich glaube, ich habe vor der attraktiven, jungen, kleinen Frau irgendwie Angst).


Die Schattenseiten des Nachtzug-Booms.


Ich schreibe in der Stadtbibliothek eine gute Stunde, dann ist der Kreativ-Akku leer. Mein momentaner Schreibstil verlangt mir gerade einiges ab. Danach esse ich zu Mittag bei Burger King – ich habe mal wieder Lust auf Fast Food. Dabei spricht mich ein junger asiatischer Mann auf die draußen vorbei paradierende CSD-Parade an. Er sei neu in Deutschland und wisse nicht, was das sei. Hänge das mit den Olympischen Spielen zusammen? Ich versuche, ihm in einfachen Worten den Christopher Street Day zu erklären. Wahrscheinlich ist mal wieder ,,Frag-den-Dicken“-Tag.


Am Nachmittag besucht mich die beste Ex-Frau von allen. Wir trinken Kaffee und essen später gemeinsam zu Abend. Sie muss dann wieder nach Dortmund und möchte die Straßenbahn 901 nach Mülheim nehmen. Die Bahnstrecke ist ja wegen der Sanierung der A40-Brücke gesperrt. Allerdings ist gerade jetzt, wo die halbe Welt die Straßenbahn nehmen möchte, um dem Schienenersatzverkehr auszuweichen, der Fahrplan der 901 ausgedünnt. Weil es bis zur Abfahrt dauert und dauert laufen wir vom Lutherplatz in Duisburg bis zum Monning in Mülheim. So komme ich immerhin auf meine 10.000 Schritte heute. Am Monning steige ich in die Straßenbahn zurück nach Duisburg und die beste Ex-Frau in die andere Richtung. Immerhin ist da Timing hier perfekt.


Daheim noch ein bisschen am Computer sitzen. Ich buche das Hotel für meine Reise nach Slowenien im Herbst. Bin jetzt schon aufgeregt.