Unruhige Nacht. Die Gespräche des Abends hallen nach. Dann redet die Nachbarin von unten wieder laut von zwölf bis zwei. Ich glaube, sie telefoniert. Kennt Ihr das, wenn einen ein Geräusch nervt, nur weil man es hören kann? Irgendwann stecke ich mir meine Airpods in die Ohren und schalte die Noise-Cancelling-Funktion ein. Das hilft.
Ich bleibe morgens ein bisschen länger liegen (bis kurz vor sieben). Die spontane Waage zeigt wieder einen Rückgang des Gewichts. Fast schon unheimlich.
Mit den Kolleginnen im Ballonmuseum Düsseldorf gewesen. Wie soll ich es ausdrücken? Wenn Du wissen willst, ob Du ein Epileptiker bist, dann besuche diese Ausstellung. Sicher auch ein besonderes Schmankerl für Leute, die zu Panikattacken neigen. Es ist voller Menschen (davon ein Drittel schreiende Kinder), es ist dunkel, Farben sind seltsam, es ist extrem laut und es riecht nach Gummi. Zwischendurch habe ich mal meine Fähigkeit zum räumlichen Sehen verloren. Habe dann versucht, die Ausstellung möglichst schnell hinter mit zu bringen. Frau mit Kinderwagen blockieren die Eingänge. Leute machen Fotos. Leute machen Fotos und blockieren die Eingänge. Kinderwagen machen Fotos und blockieren die Eingänge.
Draußen! Endlich Draußen! Kollegin schreibt mir: ,,Wo bist Du? Wir sind gerade im Hyperfeeling!“
Die Installation ,,Hyperfeeling“ wird angekündigt als eine emotionale Überraschungsreise aus: ,,Wut, Angst, Überraschung, Freude und Ekel“ (Zitat aus dem Gedächtnis). Für einen solchen emotionalen Mix brauche ich keine Ballon-Ausstellung – dafür muss ich nur einfach morgens aufwachen.
Genau! Falls die lieben Lesefröschlein mal wissen wollen, wie es in mir drin so aussieht: Besucht das Ballonmuseum Düsseldorf! Besonders an vollen Tagen!
Als wenn der Teufel ein Clown wäre!
Ich verlasse das Museum fluchtartig und fahre nach Hause. Dort meditiere ich und komme langsam zur Ruhe. Trinke viel Wasser. Dann gehe ich noch mal los, denn ich will mir in der Stadtbibliothek das Chaos von der Seele schreiben.