Unruhiger Schlaf.
Mir träumt, die beste Ex-Frau und ich sind auf Besuch bei entfernten Verwandten. Die Ex-Schwägerin und der Ex-Schwippschwager sind auch dabei. Wir übernachten in der großen Wohnung von Herrn Direktor. Morgens werden Häppchen gereicht, aber ich nehme nichts, denn ich möchte diesen Morgen Fasten. Dann schaue ich mir irgendetwas Wichtiges auf dem Fernseher an. Danach folgen seltsame Videos, die mir der Thronfolger geschickt hat. Es handelt sich um Videos, die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz erzeugt worden sind. Einmal sind Soldaten zu sehen, die auf Löwen reiten. Als dann die Kinder aufmerksam werden und zusehen, schalte ich lieber aus.
Mein iPhone ist verbogen. Es ist weich und wabbelig, weswegen die Schrift auf dem Display doppelt zu sehen ist. Dann ist das Sammeltaxi da und alle laufen los. Ich hinterher. Dann bemerke ich, dass ich meine Tasche vergessen habe! Leider finde ich den Rückweg nicht, da wir uns ja in einer Schule befinden. Panisch versuche ich, den Weg zu rekonstruieren, lande aber nur im obersten Stockwerk eines Kaufhauses. Ich versuche, die beste Ex-Frau von allen anzurufen, aber durch das wabbelige Display sind alle Handynummer aus den Kontakten gelöscht. Ich fluche laut und verzweifelt. Meine Stimme ist dabei krächzig-krauschig. Eine tiefe Stimme ertönt aus einer Baustelle und äfft mich nach. Da werde ich sehr wütend und schreie: ,,Verpiss Dich, Du Arschloch!“
Dann laufe ich weg, denn schwere Schritte nähern sich.
Es handelt sich um einen Bauarbeiter, der mit einem Kanister nach mir wirft. Ich bleibe stehen, um mich zu entschuldigen. Doch er ist sehr freundlich und wird unsichtbar. Seine tiefe, sanfte Stimme erklärt mir, dass ich meine Probleme nicht mit Zauberkunststücken (er meint mein Handy) lösen kann. Das finde ich sehr weise. Ich bitte ihn um Verzeihung wegen der Beleidigung und frage den Unsichtbaren nach seinem Namen. Er sagt, er würde Sabine heißen.
Sabine Joy.
Danke an den unsichtbaren Bauarbeiter mit Namen Sabine Joy für Deine Weisheit!
Ich quäle mich gegen sieben Uhr aus dem Bett. Das Herz pocht vor Aufregung. Die Reise naht! Noch heute und dann geht es schon los!
Da ich schon einige Tage lang mein Gewicht nicht kontrolliert habe, mache ich das jetzt: Ich wiege etwas über 152 kg – das bedeutet, dass ich weiter tüchtig abgenommen habe. Das zwischenzeitliche Intervallfasten scheint wirklich zu helfen.
Nach einem Haferfrühstück beschließe ich, auch den heutigen Abend zu fasten, denn zu Mittag wird es den letzten Rest des sehr gehaltvollen Auflaufs geben.
Das Hotel in Hamburg meldet sich: Diese seltsamen Kontaktversuche sind nicht von ihnen. Ich soll nicht darauf reagieren. Christian hat ja letztens gut erklärt, woran man Pishing erkennt, diese Nummer hier aber noch etwas mehr:
Den Pishern sind Grunddaten bekannt (der Name meines Freundes), sowie die Buchungsnummer. Dazu meine Handynummer. Hätten die nicht so doof nach der Kreditkarte gefragt (wo ich doch bereits via Paypal über Booking.com bezahlt hatte), wäre ich vielleicht darauf reingefallen.
Ich denke mal, dass Booking.com ein ziemliches Sicherheitsproblem hat.
Es ist grau, trüb und kalt draußen. Ich sitze im Pullover im Homeoffice und drehe die Heizung auf. Ich schaue mir einen Dienst an, der uns angeboten wurde und bin lustlos. Die Reiseaufregung steigt und steigt.
Früher Feierabend, Flatternerven. Entscheidung: Werde das MacBook mit auf die Reise nehmen, damit ich nach einem Einbruch nicht ganz ohne Rechner dastehe.
Wenn jetzt das Laptop aus dem Hotelzimmer o.ä. gestohlen wird, werde ich wahnsinnig.
Auf dem Weg durch die Stadt bessert sich die Stimmung. Bewegung tut dann doch wieder gut. Beim Espresso bei Passione schreibe ich die Szene in der Glashütte neu und bin ganz zufrieden damit. Aethelin lernt jetzt nach und nach die Magie kennen und verliert ihre Scheu davor.
Abends checke ich telefonunterstützt online ein. Flugscham steigt. Ich bekomme ein sehr kompaktes Video über Pula zugesandt.
Irgendwann zu Bett.
Mickey 17 sieht nach einem herrlich durchgeknallten Film aus.