2024-10-22 Dienstag: Gerichtstag

Nacht: Traum vom neuen Smartphone

Mittelguter Schlaf.
Mir träumt, dass mein iPhone so langsam den Geist aufgibt. Ich kaufe mir zum Ausgleich ein günstiges Smartphone und bin überrascht, wie einfach und pfiffig die Benutzeroberfläche ist: Z.B. werden die jeweils letzten Aktionen rechts oben angezeigt, so dass man sie noch einmal aufrufen kann.
Doch dann stelle ich fest, dass es keinen App-Store gibt und man nur ganz bestimmte Programme auf dem Gerät installieren kann. Dazu muss man in einer Zeitschrift blättern, wo die Apps auf vier oder fünf Seiten aufgelistet sind. Ich kenne keine von den Apps, vor allen Dingen gibt es kein Signal. Das ist ärgerlich!
Dann treffen sich mein alter Freund D. und ich zum Saufen. Wir versuchen, am Straßenrand in den Büschen einer lieblichen, ländlichen Gegend zu schlafen, aber dann kommt ein Traktor und mäht ausgerechnet an dieser Stelle Gras.

Der Morgen: Auf zum Gericht!

Heute ist ja Gerichtstag. Meine Spannung ist eher so mittel, genau wie meine innere Batterie. Ich muss mir wirklich aktiv Inseln suchen, um durchzuschnaufen.
Ich denke noch an diesen einen Teller, den wir mit der Essgruppe damals in der Klinik gestaltet haben. Leider ist mir mein Teller ja mal runter gefallen. Auf dem stand von einer Mitpatientin geschrieben: ,,Vor dem Essen immer kurz innehalten!“
Daran muss ich gerade denken, denn das fällt mir noch immer sehr schwer. Mir kommt der Gedanke, dass das ja aber eine geniale Achtsamkeitsübung ist, die ich ab jetzt für immer machen kann. Die Erkenntnis fühlt sich so an, als würde mal wieder ein Rad ins andere greifen und ich ein kleines Stückchen wachsen.

Gerichtstag

Ich freue mich, eine sehr nette und sympathische Mitschöffin wieder zu treffen. Die vorsitzende Richterin
kennen wir auch schon ganz gut.
1,5 Verfahren schaffen wir. Das Verfahren, dass wir abschließen können, geht über eine sogenannten Verständigung. Das ist nicht ganz das, was man aus dem amerikanischen Rechtssystem einen ,,Deal“ nennt, kommt dem aber nahe. Der Angeklagte gesteht vollumfänglich. Das wird dann beim Antrag der Staatsanwaltschaft berücksichtigt, auch die Tatsache, dass der Angeklagte dadurch allen eine Hauptverhandlung und damit viel (teure) Arbeitszeit erspart. Das Gericht muss dem Ganzen nicht folgen (es ist ja frei), aber tut es natürlich im Allgemeinen.
(Alles ganz laienhaft erklärt.)

Auf dem Heimweg falle ich der türkischen Frischkäsemafia in die Hände und kaufe so eine Tüte voll mit Plastikschachteln. Zum Abendbrot wird es wohl Fladenbrot mit Gemüse und Frischkäse geben.

2 Kommentare

Andreas Moser 2024-10-25

Schade, dass ich kein Strafrecht mache, sonst könnten wir uns mal über den Weg laufen. 😉

Flusskiesel 2024-10-25

Vielleicht ist es auch so besser, sonst wäre ich am Ende noch befangen. 😉