Der Traum vom Nomadenkrieg
Mir träumt, ich werde mit vielen anderen Leuten zum Kriegsrat gerufen. Wir sitzen wie im Hörsaal und in der Mitte sitzt die Königin. Sie stellt ihren Plan vor, die Nomaden in ihrem kleinen Königreich an der Küste anzugreifen. Von uns Generälen will sie wissen, wie unsere Einheiten zusammengesetzt sein sollen.
Die unterschiedlichen Krieger werden durch Stöcke symbolisiert. Ich habe sofort ein schlechtes Gefühl bei der Sache, denn ich kann nicht erkennen, dass die unterschiedlichen Typen von Einheiten sinnvoll aufeinander abgestimmt sind. Der Königin ist offensichtlich nicht klar, dass Fernkämpfer die Nahkämpfer unterstützen müssen, denn sie geht davon aus, dass man eh nicht gleichzeitig reiten und schießen könne. Mein Einwand, dass die zum Reiten geborenen Nomaden diese Kunst sehr wohl beherrschen würden, wird beiseite gewischt.
Mir schwant Übles!
Achtsamkeit und Essen
In den letzten Tagen habe ich viel um die Ohren und bin deswegen weniger bei mir selber.
Das hat Auswirkungen auf die Essimpulse, die jetzt wieder stärker werden. Es passiert“ zwar nicht, aber ich muss stärker darauf achtgeben, mir nicht aus reiner Esslust den Bauch vollzuschlagen.
Dann passt, dass ich auch zwei Tage nicht zum Meditieren gekommen bin.
Ich lerne (mal wieder!), wie wichtig feste Strukturen für mich sind, obwohl bei ihnen immer die Gefahr besteht, dass sie für mich zu Zwängen werden..
Geisterbahnsteig
Eigentlich will ich den RE 11 um 16:36 Uhr nehmen, doch der Bahnsteig in Düsseldorf ist vollkommen leer. So leer, wie er in Düsseldorf zu dieser Uhrzeit überhaupt nicht sein kann. Die Anzeigen meinen, die nächsten Züge hier würden erst um 20 Uhr sonstwas fahren. Im Navigator (bzw. in Bahn.expert) sieht alles normal aus.
Ich steige dann doch lieber in den RE 4 um 16:42 Uhr, der durch das Bergische Land fährt. Ich habe für das Bergische ja eh eine seltsame Zuneigung.
Lesung aus ,,Der papierene Freunde’’
Die beste Ex-Frau von allen, der Thronfolger und ich besuchen eine Lesung aus dem Buch ,, Der papierene Freund : Holocaust-Tagebücher jüdischer Kinder und Jugendlicher’’ in der Steinwache Dortmund.
Bin tief bewegt. Zarte Worte eines zwölfjährigen Mädchens, das monatelang in einer Kiste unter der Erde lebte, hallen von den vergitterten Fenstern zurück.
Ein Schauspieler trägt die Texte vor. Er ist gekleidet in einen edlen schwarzen Jogginganzug. Um seinen Hals baumeln zwei Perlenketten. Er trifft genau den richtigen Ton.
Ein Junge beschreibt, wie zwei ukrainische Polizisten auf dem Bauernhof, auf dem er versteckt wird, Hühner schießen wollen. Die Szene wird lustig, als der Hofhund (ein ehemaliger Polizeihund) die beiden Männer verjagt.
Die Hühner ließen sich dabei nichts anmerken, bemerkten nicht, dass man sie umbringen wollte. „Das nächste Mal sind vielleicht wir dran!“
Vielen in Osteuropa ist genau bewusst, was passiert. Wie die Deutschen nacheinander Dorf um Dorf umstellen und die Menschen in die Waggons treiben. Manche davon sind dermaßen überfüllt, dass man nicht einmal die Leichen herausbekommt.

Wertschätze
- Ein sehr gutes Mittagessen in der Landtagskantine.
- Heute bin ich einem sehr mächtigen Impuls nicht gefolgt und alles war gut.
- Möglicherweise habe ich eine sehr einfache technische Lösung für ein ziemlich nerviges Problem gefunden.
- Die bewegende Lesung, gemeinsam mit zwei meiner liebsten Menschen erlebt.