Nacht, wirre Träume
Mittelgute Nacht, obwohl ich die Ohrenstöpsel vergessen habe. Das wird den Gehörgängen aber vielleicht auch mal ganz gut tun, wenn nachts Luft an sie herankommt.
Die Träume sind eher emotional, wirr und gehetzt. Eine Art Handlung kann ich nicht erkennen, selbst die Bilder sind unklar.
Morgen
Ich stehe um fünf Uhr auf. Die Meditation fällt mir heute schwer, die Ablenkung ist groß . Das macht aber nichts, denn es ist mal so und mal so.
Die Gewichtskurve zeigt nach einem Hubbel um das letzte Wochenende wieder nach unten. Auf konkrete Zahlen schaue ich nicht (das Widget von ,,Happy Scale’’ zeigt keine Zahlen an, nur den Graphen).
Ins Kraftfutter kommen heute zum ersten Mal gefriergetrocknete Erdbeeren und die geben eine neue Geschmacksnote hinzu.
Ideen
Nach dem Frühstück drehe ich mittags noch eine schnelle Runde in Richtung Rhein, denn nach einem sozialen Event bin ich immer sowohl erschöpft als auch aufgedreht. Beim Herumlaufen höre ich Musik und plötzlich ist die Idee da, was die momentan in Arbeit befindliche Kurzgeschichte angeht. Der Protagonist hat nämlich durchaus Potential für weitere Geschichten. Es ist sogar die Idee da, wie der Protagonist sterben wird.
Die Ideen sind einfach so da, wie durch ein Fingerschnippen. Sie sind mehr ein Gefühl als ein Gedanke.
Mal wieder faszinierend, wie die Kreativität in meinem Kopf arbeitet!
Morgenspaziergang, Gewichtsgedanken
Ich mache meinen Spaziergang. Es ist wieder ganz schön kalt geworden. Die Kunstlederübergangsjacke ist viel zu groß, die Hände verschwinden in den Ärmeln. Heute bin ich irgendwie durcheinander, die Gefühle sind wieder chaotisch. Ich übe mich im Zulassen von Gefühlen.
Dazu gehört auch ein gewisser Gewichtsfrust. Das Widget der Withings-App hat mir dann doch das heutige Gewicht gezeigt (es zeigt immer die letzte Messung – sei es der Blutdruck, seien es Schritte oder eben die Wiegung) und tatsächlich stagniert es eher bei 116 kg. Sofort kommen wieder die Zweifel und die Angst: Esse ich etwa zu viel? Das kann ich deutlich verneinen. Kann das mit dem Folsäuremangel zusammenhängen? Eher nicht, außerdem werde ich den Mangel ja mit Tabletten ausgleichen. Bewegen tue ich mich mehr denn je.
Ich versuche, mich innerlich mal auf eine gewisse Zeit der Stabilität einzustellen. Vielleicht tut das dem Körper ja auch mal ganz gut nach dem z.T. ja rasanten Gewichtsverlust. Ich bin ja sogar schon über meine erste, wichtige Ziellinie, nämlich den 120 kg. Ehrlich gesagt, wüsste ich auch nicht, was ich an meiner Ernährung usw. noch weiter ändern könnte: Ich esse viel Obst und Gemüse, nehme ausreichend ,,gute“ Fette zu mir. Masse muss der Körper jetzt nach und nach abbauen, da ich weiterhin im Kaloriendefizit sein müsste.
Die vielen Gedanken und Gefühle (meist Angst) nehmen wieder viel Raum ein und das beginnt, mich zu ärgern. Kann ich nicht einfach mal so weitermachen, zumal ich mich doch gut dabei fühle?
Der Ärger darüber kommt nun zu den Ängsten hinzu.
Vielleicht sollte ich mich auch einfach mal ablenken und etwas anderes tun.
Menschenbeobachtungen
Zwei Kinder auf Rollern, sich gegenseitig die Welt erklärend.
Ein Ehepaar sitzt auf der Bank, wartet auf den Bus. Ein anderes Ehepaar kommt vorbei. Alle tragen Schnäuzer. Man grüßt sich, wirft sich Scherzworte zu. Eine Frau mit Kopftuch lacht.
Ulysses mobil, Diktierfunktion
Ich probiere mal mit der Diktierfunktion des iPhones herum. Die habe ich früher nie benutzte, weil ich es mich in den Wahnsinn treibt, wenn so ein Automatismus ,,nicht richtig“ funktioniert (Apple Pen: Wenn Du das hier liest: Du bist gmeint!!).
Allerdings fluppt die ganz schön gut und für das schnelle Festhalten eines Gedankens ist sie vollkommen ausreichend (man kann sie auch offline nutzen). Für das Tagebuch oder das Blog kann ich also eine Begegnung oder ein Beobachtung direkt in das mobile Ulysses labern und später dann am Mac oder MacBook in den Blog- oder Tagebucheintrag einfügen.
Bürokratie
In einer Besprechung geht es nicht nur um das eigentliche Thema, sondern um einen neuen Bürokratie-Mindfuck, den sich jemand aus dem Finanzministerium ausgedacht hat. Niemand weiß, was er tun soll und viele wissen noch nicht, dass sie evtl. etwas tun muss. Jedes Haus (Ministerium usw.) macht sowieso etwas anderes.
Ich kann nur mit dem Kopf schütteln.
Gruppe
Auch wenn ich mich mittwoch immer wieder wiederhole: Die Gruppe war intensiv. Ich mache mir viele Notizen, denn ich muss mich mal mehr mit dem Thema Selbstwert befassen.
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