Nacht, Traum vom Spanier
Mittelgute Nacht. Ab zwei Uhr morgens jucken die Ohrenstöpsel.
Mir träumt, neben dem Elternhaus steht noch ein Gehöft. Es ist schon seit Menschengedenken leer und ich recherchiere seine Geschichte. Diese packe ich in ein Spiel, dass ich meinem Bruder schenke. Es handelt von einem Spanier, der irgendwann den Hof verlassen muss und der niemals wiederkehrt. Im Laufe des Spieles muss mein Bruder die Gebäude erkunden. Als er losgeht, ziehe ich mir einen Brustharnisch und einen Morion über, denn ich will den alten Spanier mimen. Doch bevor ich meinen Bruder erschrecken kann, kommen Fremde auf den Hof. Es handelt sich um den Nachkommen des Spaniers. Er heißt Munzio und möchte alles wieder in Besitz nehmen. Seinen beiden Begleitern und uns erklärt er, dass er ein Imperium aufbauen will, um seinen Bruder Luigi zu besiegen. Zuerst will er eine Mauer bauen lassen, denn ,,in diesem Land hat ja jeder genügend Maurer um sich’’. Der Mann ist ganz offensichtlich verrückt und wir gehen weg.
Morgen
Ich stehe um halb fünf Uhr auf. Die Zeitumstellung ist natürlich noch nicht verdaut. Bei der morgendlichen Meditation nervt der Bluetooth-Bug im iPhone 16e derart, dass ich den Kopfhörer mit einem USB-Kabel anschließe.
Hoffentlich hilft das Update auf iOS 18.4, dass gerade auf das Gerät rauscht.
Ins Kraftfutter gieße ich heute mal ein wenig Ayran. Das schmeckt sehr gut! Außerdem kommen sowohl eine Banane als auch ein Apfel hinein, denn mir steht der Sinn nach frischem Obst. Es ist immer wieder faszinierend, wie sich meine Ernährungsvorlieben ändern zur Zeit.
Zum Kochlöffel
Ich gehe vom Hauptbahnhof schnurstracks geradeaus in Richtung Rhein. Da komme ich an einem Frühstücksimbiss vorbei. Er heißt ,,Zum Kochlöffel“ und war in früheren Zeiten vielleicht einmal eine Metzgerei. Vor Jahren bin ich hier morgens gerne mal zum Frühstücken eingekehrt. Es gab mit Leberwurst belegte Brötchen und Kaffee. Mich freut sehr, dass es den Laden noch gibt. Es fühlt sich an, als wie wenn im Sturm unerwartet ein Hering das Zelt am Boden festhält. Es ist ein alter Hering. Einer von denen, die einem Opa noch vermacht hat und die man so schlecht in den Boden bekommt, weil sie so dick sind. Die alten Heringe machen sich nicht gut zwischen den modernen aus Aluminium.
Doch die alten Heringe halten noch.
Vielleicht werde ich hier mal in den nächsten Tagen morgens Einkehren auf die alten Zeiten.
Arbeitstag
Eigentlich bin ich heute ins Büro gefahren, da wegen Krankheit und Urlaub wenige da sind. Dann stellt sich heraus, dass irgendwie doch ganz viele vor Ort sind. Das ist jetzt nicht schlimm, aber ein Tag im Homeoffice hätte wohl auch mal ganz gut getan.
Mittags futtere ich den gestern Abend recht hastig hergestellten Tortellini-Salat mit Feta, Gurke, Mais, Erbsen, Tomaten und Frühlingszwiebeln. Ich bin wieder mal baff, wie lecker ein so einfach zusammengerührtes Essen schmecken kann (die Gewürze und die Öle tun natürlich auch ihren Teil zum Gelingen bei).
Nach dem Essen mache ich einen ebenfalls leicht hastigen Spaziergang zum Rhein. Müsste mal wirklich langsam runterkommen.
Am Nachmittag schreibe ich dann eine längst überfällige Anleitung und fühle mich immerhin ein wenig nützlich.
Fliegendes Herz
Der Tag wehrt sich gegen den Anbruch, man kann das an der Farbe des Himmels sehen. Die Strecke zum Flughafen ist gesperrt, also werden wir umgeleitet. Mein Herz lernt zu fliegen. Es ist so voller Sehnsucht, dass es ganz leicht davon wird. Es fliegt in den Himmel hinauf und weiß dann nicht mehr, wo es hin soll.
Zur Dir kann es ja nicht.
Menschenbeobachtung
Eine Frau mit Fahrrad im Zug. Sie trägt eine Jeansjacke mit großen David-Bowie-Aufnäher. Die Haare sind ein kaum gezähmter Pferdeschwanz. Blond und schwarz. Auf dem einen Wangenknochen eine Tätowierung. Ich kann das Symbol nicht erkennen. Vielleicht eine Blume?
Die Routine, mit der sie ihr Fahrrad in Duisburg aus dem Zug bugsiert, ist leicht genervt.
Wild und beängstigend schön.
Wünsche
,,Wunsche, ach die Wunsche …!“
So fing einmal ein Gedicht einer Dichterin aus den Zeiten des Literaturvereins an. Eigentlich hat die Dichterin ,,Wünsche“ geschrieben, aber sie war keine deutsche Muttersprachlerin und ich mochte es sehr, wenn sie das Wort in ihrem Akzent ohne Umlaut aussprach.
Ständig habe ich Wunsche. Neben den großen Wunsche möchte ich gerne wieder fokussierter sein und ruhiger. Vielleicht mal so richtig in Ruhe hinsetzen und lesen anstatt die Lektüre so in den Zeitplan zu quetschen. In Ruhe über irgendwelche Themen nachdenken, vielleicht sogar darüber Schreiben. Leider bin ich wieder so sehr getaktet. Ich takte mein Leben, weil es sich dann sicherer, kontrollierbarer anhört.
Bluetooth-Bug beim iPhone 16e
Das iPhone 16e hat einen nervigen Bug, der Bluetooth-Verbindung immer wieder abreißen lässt. Ein Update auf iOS 18.4 scheint da Abhilfe zu schaffen. Seit dem Update ist der Fehler auf jeden Fall nicht mehr aufgetreten.
Sessel, Kopfhörer
Nach der Arbeit laufe ich zügig zur Hauptpost, denn da liegt ein ,,Kleinpaket’’ von Leuchtturm. Da muss irgendein Rest meiner letzten Bestellung drin sein. Ohne Umweg gehe ich dann zu einem älteren Herren, der letzten bei Nebenan.de einen kleinen Sessel für zehn Euro angeboten hat. Siri führt mich mit ihrer (seiner?) frechen Stimme direkt zu ihm. Der Sessel hat lockere Beine, aber ich denke, ich kann die wieder festschrauben. Der Kontakt mit dem Verkäufer ist kurz und freundlich. Da der Sessel relativ leicht ist, kann ich ihn gut nach Hause tragen. Dort verweile ich nicht lange, denn ich muss noch zum freundlichen Kiosk. Dort hole ich die neuen Kopfhörer von Bowers & Wilkens PX7 S2e ab. Meine treuen Valco-Köpfhörer sind nämlich kaputt gegangen.
Daheim lade ich den die neuen Kopfhörer auf und schraube die Sesselbeine fest. Zum Glück bin ich IKEA-gestählt und habe einen Satz Innensechskant-Schlüssel. Die Halterung unterhalb des Sessels lässt sich einfach abschrauben und wenn man die umdreht, kommt man an die Schrauben, welche die Sesselbeine festhalten. Alles geht einfach.
Die neuen Kopfhörer funktionieren super. Sie sitzen sehr angenehm und trotzdem fest. Die Verarbeitung ist sehr solide. Ich teste die Telefonfunktion mit einem Mama-Anruf (meine beiden Lieben sind leider noch gesundheitlich angeschlagen). Podcasts hören sich auch gut. Musik probiere ich morgen aus.
Noch ein, zwei Videos und dann ab ins Bett!
Schreibe einen Kommentar