Kieselblog

Flusskiesels Tagebuch

2025-04-24 Donnerstag

Nacht

Mittelgute Nacht. Der Schlaf lässt sich erst noch Zeit. Die Stöpsel bleiben die Nacht über drin.

Traum von der Predigt

Mir träumt, ich gehe zu einem Platz unterhalb einer Autobahnbrücke. Hier sitzen viele Leute mit einem orientalischen Migrationshintergrund. Ich setze mich zu ihnen in den Schneidersitz und spreche darüber, dass man früher glaubte, die Menschen würden wegen Fußball morden, aber tatsächlich täten sie dies nun des Geldes wegen. Die Herleitung kommt mir selber ein wenig schwammig vor, aber ich komme aus der Nummer nicht mehr heraus. Die Menschen nicken jedoch zustimmend – nur einer beschwert sich.

Morgen

Ich stehe um fünf Uhr auf. Im Radio etwas über den Papst. Ich freue mich schon darauf, das ganze Trara um dessen Nachfolger weg-ignorieren zu können.

Gewicht

Bin schon seit Ostern auf einem Plateau zwischen 112 und 113 kg. Mögliche Ursachen: Dreimaliges Auswärtsessen mit ungewohnter, kalorien- und vor allen Dingen salzreicher Kost, höhere Außentemperaturen und weniger Bewegung durch den Alltag und die offene Stelle am Fuß. Vielleicht sollte ich letztere Baustelle mal prioritär behandeln und an diesem Wochenende möglichst ohne Belastung bleiben, damit das endlich mal abheilen kann.

Weniger Bloggerei

Ich glaube, in den letzten Tagen sind die Blogeinträge ein bisschen kürzer geworden. Mein Leben ist allerdings auch weiterhin ganz schön voll zur Zeit. Der viele soziale Kontakt, die recht intensive Arbeit sowie meine seelischen Baustellen (nicht alle davon sind übrigens immer total schmerzhaft – es sind aber trotzdem Baustellen) kosten Zeit und Energie. Ich sehne schon ein wenig das Wochenende herbei.

Arbeitstag

Wieder viele Dinge zum Jonglieren, aber gerade ist dann doch erstaulich viel Kraft für da. Die Todos kommen, die Todos gehen.

In der Mittagspause esse ich die mitgebrachte Portion Hülsenfrüchte-Pampf (schmeckt gut!). Obwohl der Dauerregen dauert, mache ich eine kurze Runde um das Dienstgebäude. Dann habe ich aber genügend Wasser abbekommen.

Feierabend

Feierabend um vier! Ich laufe trotz der lädierten Füße und trotz des Nieselregens zu Fuß zum Hauptbahnhof. Mein Körper ist die Bewegung wohl schon derart gewöhnt, dass mir der Verzicht auf die Wege schwer fällt. Während ich laufe, singen mir abwechselnd Pro-Pain und der gute alte Yusuf ins Ohr. Letzterer besingt chronologisch ein wenig unpassend einen schönen Morgen.

Es sind viele Gefühle da und ich lasse sie wirken. Sicher versinke ich immer noch in rettende und tröstende Phantasien, aber wenn ich das bemerke, kann ich mit wohlwollendem Verständnis für mich selber reagieren anstatt mit Abwehr und Ärger. Allerdings versuche ich aber auch, meine Aufmerksamkeit auf mich selber und auf die mich umgebende Welt zu lenken.

Gequollen beschuht

,,Hohes Gewicht, liebe Geschwollene!“ so könnte der Tag heute anfangen. Es regnet und es ist gleichzeitig seltsam warm. Kein Wunder, dass mein Fuß dick ist, die Wunde drückt und auch die Waage ein höheres Gewicht anzeigt! Die wetterfühlige Fraktion unter den Kolleginnen hängt auch ziemlich in den Seilen.

Ich bekomme die Anregung, mir vielleicht auch mal leichtere Schuhe (Sneaker?) zuzulegen und das will ich heute nach Feierabend mal tun.

Schuhkauf

Nach der Arbeit laufe ich zum Schuh-Discounter. Obwohl hier sehr viel los ist, kümmert sich eine Verkäuferin sehr rührend um mich. Bedingt durch meine ,,soziale Haarlänge’’ werde ich sofort geduzt. Ich mag aber die kumpelhafte Art der übrigens nebenbei sehr attraktiven Dame.

Ich kaufe zum ersten Mal in meinem Leben Schuhe ohne Schnürsenkel oder andere Verschlüsse. Die haben nur so Gummibänder, aber dafür eine verstärkte Ferse zum Reinschlüpfen. Bin mal gespannt, wie gut ich damit zurecht komme.

Auf dem Heimweg gerate ich ein starken Regen und werde tüchtig nass. Daheim springe ich sofort aus den durchnässten Klamotten. In meinem eigenen Körper fühle ich mich wohl.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert