2024-05-18 Samstag

Für die erste Nacht im Hotelbett schlafe ich erstaunlich gut. Zwar wache ich immer wieder mal auf, komme aber jedes Mal zurück ins Traumbärchenland.
Mir träumt, ich komme nach längerer Abwesenheit wieder in meinem Elternhaus an. Dort sind alle in trüber Stimmung, denn mein Bruder hat sich von seiner getrennt und ist nun mit einer Zwanzigjährigen zusammen. Meine Schwägerin ist total aufgelöst und ich bin perplex. In dieser Stimmung gehe ich rauf ins Dachgeschoß und treffe meinen Bruder und seine Flamme in seinem Zimmer. Die Dame ist sympathisch und hübsch, dennoch kommt mir das alles reichlich absurd vor. Ich nehme meinen Bruder beiseite und schimpfe ihn tüchtig aus. Er ist Mitte 50 und die Frau könnte seine Tochter sein! Er aber ist total verliebt und lässt sich nicht abbringen.
Später erfahre ich noch, dass mein Bruder an einem großen Projekt beteiligt war, in dessen Verlauf jedoch mehrere kleine Kinder ertrunken sind. Meinen Bruder trifft keine Schuld, denn er war nur der Ingenieur und die Erzieherinnen und Erzieher, welche auf die Kinder aufpassen sollten, hatten versagt. Dennoch wollte ihm die Verantwortung in die Schuhe schieben. Die Firma, in der mein Bruder (im Traum!) arbeitet, ist so groß, dass die obersten Chefs noch nichts von der Katastrophe mitbekommen haben. Niemand traut sich, ihnen Bericht zu erstatten. So sehr ich mich über meinen Bruder wegen der jungen Geliebten ärgere, so sehr tut er mir leid.
Ein absurder Traum!


Pünktlich wie die Maurer stehen D. und ich um halb acht Uhr am Frühstücksbüffett. Wir kennen das hier ja schon alles. Brötchen mit Ei fliegen in meinen Bauch. Eine Familie mit einem Kleinstkind ist auch da. Es kann nur ,,Mama!“ sagen und übt dies auch ausführlich. Alle sind gerührt (das Kleine ist aber auch süß!).


als alter Mann
an der Ecke stehen
mit dem Camcorder
Frauenärsche filmen


Junggesellinnenenenabschied
Torten im Nieselregen
voller Zuversicht
in die Zukunft torkeln


Café vor dem Spielzeugmuseum. Schwarze Augen, tätowierte Arme. Espresso und Porno-Lounge-Musik.


Hexenhäusle an der Burg. Wir himmeln die Kellnerin an. Tucher Reife-Bräu für reife Herren. Dazu Obadza.


Bekomme ein Gefühl für die Stadt. Eine schöne Mischung aus dem alten Kram (Mauern, Türme, Burg, Dürer-Folklore) und einer modernen, jungen Stadt.


Spielzeugmuseum. Auf der Herrentoilette sind drei Urinale. Davon zwei in Kniehöhe. Konsequent durchgeplant der Laden!
Die Ausstellung hat Licht und Schatten. Die chronologische Spielzeugausstellung ab 1945 ist einigermaßen kontextualisiert (z.B. Gegenüberstellung von Ost- und West-Spielzeug), die thematischen Ausstellungen sind eher was für Fans. In die Vitrinen voller Puppen quetscht sich noch eine kleine Sonderausstellung über rassistisches Spielzeug. Das hat mich eigentlich am meisten interessiert.
Sehr sympathisches Café im efeubekränzten Innenhof. Uns bedient eine Studentin angenehm unaufgeregt. Da wir die einzigen Gästen sind, hat sie viel Zeit zum Lesen.


Abendessen im ,,Schützenhaus“ nahe dem Hotel. Sehr angenehme, familiäre Athmosphäre. D. isst Zwiebelrostbraten, ich Maultaschen mit Steinpilzen. Das ,,Glossner Neumarkter“ erfüllt mich mit Entzücken. Danach laufen wir noch eine Runde durch das Viertel, welches sich als überraschend international entpuppt.