Sehr unruhige Nacht. Die Träume schaffen es nicht bis in die Morgendämmerung.
Mein Herz flattert vor Aufregung wie ein kleiner Vogel in seinem Käfig. Sein Tschilpen ist ganz leise.
D. und ich sitzen wie die Herren in der ersten Klasse. Ab Düsseldorf füllt sich der Zug. Obwohl wir ja gut sitzen, macht mich das Geschiebe und Gedränge aggressiv. Familien verstopfen die Gänge. In ihren weit aufgerissenen Augen kann man erkennen, dass sie vollkommen von der Tatsache überrascht sind, dass es auch noch andere Menschen gibt.
Kein Kaffee am Platz. Auf dem Weg ins Bordbistro komme ich an einer jungen Frau vorbei. Sie trägt eine Flugbegleiterinnen-Uniform und schläft. Sie ist brennend schön.
Alte Leute rufen zu Hause an, wollen abgeholt werden.
Bis Frankfurt döse ich, dann trinke ich keinen Kaffee zum wach werden, denn das Bordbistro hat zu.
Vor der UNO in New York steht ja diese berühmte Skulptur mit dem verknoteten Revolverlauf. Ich stelle mir vor, dass die Euro-Skulptur in Frankfurt ebenso verdreht sein könnte als Zeichen des Sieges über den Kapitalismus.
Kopfsteinpflaster, schreiende Füße. Wir laufen aus Versehen durch das Rotlichtviertel. Frauen klopfen von innen an die Scheibe, rufen uns hinterher. Sehr unangenehm!
Freund D. hat sich einen Kopfhörer gekauft und im Hotel dann festgestellt, dass der Kopfhörer fehlt. Große Aufregung.