2024-06-30 Samstag

Ich komme im Jugendzimmer erst nicht richtig in den Schlaf, weil ich noch ein wenig wibbelig ist. Das Zimmer unter dem Dach ist sehr warm, aber durch das große Dachfenster kommt kühle Luft in den Raum. Einmal werde ich von einem Wadenkrampf geweckt, was natürlich sehr unangenehm ist. Die Träume sind seltsam oberflächlich.


Um acht Uhr bin ich wach und gehe runter zu meinen Eltern. Während sich die beiden organisieren, beginne ich schon im ,,Esszimmer’’ (eigentlich eher ein Gäste- und Arbeitszimmer) zu bloggen. Dabei bin ich ziemlich froh um mein MacBook Air.


Fröndenberg. Ich kaufe für den heutigen Grillfußballabend vegetarisches Grillgut im Discounter. Auf dem Hinweg muss ich mal kurz auf einer Parkbank pausieren. Es ist allerdings auch sehr warm.

Sommer. Die KIK-Filiale stinkt wie ein Gummiboot in der Mittagssone. Der Brunnen auf dem Marktplätz plätschert die juchzenden Kinder an. Ich trinke einen Espresso im ,,Melange’’. Ein älteres Ehepaar kommt herein. Sie sind verkleidet als behelmte, schwarz-gelbe Knackwürste. Sie fragen auf eine höchst komplizierte Art und Weise, ob sie draußem am Tisch zum bestellten Kaffee auch ihr eigenes Butterbrot essen dürfen. Das Personal winkt freundlich ab: Kein Problem! Sehr gerne! Danach kommen beide einzeln oder gemeinsam mehrfach wieder rein und fragen dumme Sachen. Sie wirken sehr unsicher und ihnen fehlt offensichtlich die ruhige Hand einer erfahrenen Servicekraft, welche sie zu ihrem Tisch geleitet und sagt: ,,Ich bin gleich bei Ihnen! Wir kümmern uns um alles!’’



Abends bringt Papa meinen Bruder, Flöte und mich zu J. In und vor seiner Gartenbar schauen wir das Spiel Deutschland gegen Dänemark. Ich bin beim Fußball emotional nicht sonderlich involviert und ziehe meine Freude hauptsächlich aus der Gesellschaft der guten, alten Freunde.

Ich bekomme mein mitgebrachtes vegetarisches Essen gegrillt (Cevapcici und so Spieße mit Fake-Hähnchenfleisch von ,,Veggie Wonder“. Ganz in Ordnung). Die Gastgeberin hat extra einen Kartoffelsalat ohne Wurst gemacht. In der ersten Halbzeit muss das Spiel wegen Unwetter unterbrochen werden und von dem Überbrückungsgelaber im Studio bekomme ich Kopfschmerzen. Kann man im Fernsehen nicht auch mal einfach nichts sagen?

Diesen schrecklichen Quasselzwang im Fernsehen hat ja Olli Dittrich mit der Figur Sandro Zahlemann genial auf den Punkt gebracht.

Nach dem Spiel schlage ich eine Mitfahrgelegenheit aus, denn Kopf und Körper brauchen Bewegung. Auf dem Weg zu meinen Eltern gehe ich zum Schluss doch recht schnell, weil das angekündigte Gewitter schneller ankommt als es mir lieb ist.

Gegen halb eines sinke ich ins Bett.