Die Nacht
Ich schlafe ganz gut. Einerseits kein Wunder nach dem aufregenden Tag, andererseits ein echtes Wunder nach dem aufregenden Tag.
Mir träumt, ich fahre mit dem Fahrrad durch Holzen zu Kaufland, denn ich will ein elektronisches Device kaufen. Auf der großen Kreuzung habe ich Probleme mit dem Lenken und falle fast vom Rad. Dabei habe ich Angst vor den Autos (ich glaube, ich folge auf Mastodon zu vielen Fahrrad-Aktivist:innen 😉). Das Abbiegen Richtung Platte Heide klappt aber, nur ist da der Rad- und Fußweg von gigantischen Schlaglöchern zerschossen. Irgendwann steige ich ab und schiebe das Rad.
Später dann bin ich in Berlin und will noch immer ein Device kaufen, finde aber keinen Elektromarkt. Ein offensichtlich Obdachloser spricht mich an der Ampel an und fragt mich, ob ich mitbekommen hätte, dass die Feuerwehr hier Kleidung ausgeben würde. Ich verneine bedauernd.
Noch während ich auf meinem iPhone einen Laden suche, höre ich einen anderen Obdachlosen einigen Touristen davon erzählen, wie blöd er die Kleidungsaktion der Feuerwehr fand. Die würden die Preise hochtreiben und er müsse dann auch noch mehr H nehmen.
Langsam geriet ich in eine ungute Gegend und befürchtete, dass mir jemand das iPhone abziehen könne.
Der Morgen
Ich rolle um halb sieben aus dem Bett. Diesmal ärgere ich mich nicht darüber, dass ich es nicht früher geschafft habe, denn gestern war ja ein aufregender Tag und da darf man sich ja auch ausruhen – nicht wahr, Herr innerer Kritiker!?
Meinen Espresso trinke ich aus einer der neuen Espresso-Tassen, welche mir die beste Ex-Frau von allen letztens geschenkt hat. Das macht Freude!
Die Welt da draußen ist weiterhin grau und trüb, aber das stört mich weniger als sonst. Tatsächlich freue mich mich über die Regenschauer, welche immer mal wieder den Boden durchnässen (ich habe ja auch gut freuen, denn ich sitze ja im Trocken). Die Tageslichtleuchte ist eingeschaltet und ich spüre noch immer die Erleichterung.
Meine Gedanken wandern zu der Poularde im Kühlschrank. Eine Poularde ist ein Grillhähnchen mit Diplom und einseitiger Ernährung und die will ich morgen Abend mit Zwiebeln und Knoblauch gefüllt im Ofen braten. In dem Rezept, dass ich mir rausgesucht habe, soll man der Poularde Kräuterbutter unter die Haut schieben und wenn jemand so etwas bei mir versucht, bekommt er genauso Ärger wie wenn er die jetzt eigentlich fällige Redewendung benutzt. Mit Knoblauch und Zwiebeln kann man mich gerne füllen, solange der richtige Eingang dafür genutzt wird.
Gruppentherapie
Der Therapietermin bringt mich weiter. Es ist unglaublich gut, ein ehrliches Feedback zu bestimmten Dingen zu bekommen. Ich werde darin bestärkt, meinen Entschluss von letztens weiter umzusetzen.
The Witcher
Irgendwie habe ich Lust auf was Flottes und da ,,Kingdom Come: Deliverance“ ja ein eher gemächliches Tempo anschlägt, beginne ich ,,The Witcher 3“ (wieder) von vorne. Das Spiel zieht mich in seinen Bann, auch wenn man ihm seine Jahre langsam ansieht: Die Figuren in den Cutscenes sind ein seltsam holzig, die Dialoge zwar gut, aber auch mitunter komisch gesprochen. Trotzdem eines der besten Computerspiele, die ich je gespielt habe.
Danach zu christlicher Zeit ins Bett.