2022-09-17

Samstag, 17.09.2022 – Grundsteuer und Saganaiki-Gier

Unruhige Nacht. Draußen lachte eine Frau lang anhaltend und schrill. Später wurde gegröhlt bis etwa ein Uhr nachts.

Mir träumte, ich wollte mit Freund M. zu einem Konzert, jedoch musste jeder einen Bierkrug dazu mitbringen. Also ging ich am frühen Abend — ich hatte bereits den Schlafanzug an – los, um einen besorgen. In einer Siedlung wurde ich fündig doch auf dem Rückweg durch eine Dünenlandschaft verlief ich mich. Dann wurde es sehr kalt und ich musste eine alte Dame einen vereisten Abhang herunter begleiten — all das im Schlafanzug.

Zuhause suchte ich überall nach den Tickets für das Konzert, doch fand ich nur Fahrkarten und eines mit einem Bärchen drauf.

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Ich stehe schwer um neun Uhr auf und gehe erst einmal Duschen.

Da ich heute zu den Eltern im Sauerland fahre, nehme ich vorsorglich eine Ibuprofen. Später werde ich noch eine Naproxen nachlegen.

Zahlreiche Zugausfälle erwarten mich und die Strecke von Dortmund ins Sauerland ist gesperrt. Also setze ich auf die Strecke über Bochum und Hagen und wappne mich mit Geduld.

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Während gefühlt * alle anderen# Fahrgäste in ihre Smartphones gucken, verblogge ich die letzten Tage auf meinem reMarkable. In Bochum sitze ich dabei sogar in der Sonne.

Der RE 16 nach Hagen ist leider nur verkürzt und füllt sich daher beträchtlich. Ein dicker Mann nimmt seinen Rucksack hoch und verschafft so einen anderen dicken Mann (mir) einen Sitzplatz. So geht Solidarität!

Die Strecke über Wetter und Witten ist recht schön anzuschauen.

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Anschluss in Hagen verpasst. Ich nutze die Zeit für einen Ausflug zum Briefkasten und zum Verzehr einer türkischen Pizza mit Salat. Der nächste Zug ins Sauerland steht schon auf dem Gleis und ich kann es mir im Zug gemütlich machen. Dank der großen FFP-2-Maske ist das recht bequem. Der Zug ist leider zum Teil bierverklebt, denn es ist wieder Fußballzeit. Der Bahnsteig ist voller Dortmund-Fans (die allerdings in die andere Richtung müssen). Meine Kopfhörer filtert den Lärm raus und ich kann in Ruhe Musik hören.

Die letzte Etappe. Viele Pimmelnasen im Zug. Das Pumpspeicherkraftwerk zieht vorüber.

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Mit den Eltern gemeinsam die Grundsteuererlärung abgeben. Es geht ganz gut voran, ich kann aber nur mehr den Kopf schütteln:

  1. Der Staat will etwas wissen, was er schon weiß.
  2. Deswegen druckt er alles aus und schickt des dem Bürger zu.
  3. Der tippt die Inhalte in ein Formular ein und schickt die Informationen, die der Staat wissen will, obwohl er sie schon längst weiß, an den Staat zurück.

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Abends gehen wir zum Griechen essen. Mit dabei ist mein Bruder mit seiner Familie, der Thronfolger und sogar die beste Ex-Frau von Allen ist mit dabei (sie kommt ein wenig später).

Ich entscheide mich für einen Saganaki und Calamares. Eigentlich passt die normale Beilage Butterreis gut dazu, denn ein Saganaki ist zwar höllenlecker, aber auch ganz schön mächtig. Meine Mutter jedoch auch Calamares, statt Reis dazu aber Pommes. In mir ergreift das Fressmonster die Kontrolle und ich bestelle meine Portion auch mit Pommes. Viel Fett (aber lecker!). Als dann später die beste Ex-Frau von Allen die Speisekarte scannt, entdeckt sie gegrillte Peperoni — ein Gericht, dass wir beide schon immer geliebt haben. Warum habe ich das nicht entdeckt?

Antwort: Der Saganaki stand ganz oben auf der Karte und ab da hat sich nätürlich mein Gehirn ausgeschaltet!

Sollte ich dieses (wirklich ganz gute) Restaurant noch einmal aufsuchen, steht für mich diese Menüfolge fest:

  1. Saganaki
  2. Gegrillte Peperoni
  3. Zaziki mit Brot
  4. Salat

Später sitzen wir noch lange im Wohnzimmer der Eltern, erzählen und lachen viel.

Gegen 0 Uhr hundemüde ins Bett.