2024-06-21 Freitag

Mittelschlechter Schlaf.

Mir träumt, ich wäre ein amerikanischer Soldat. Mein Vorgesetzter bittet mich um einen Gefallen, denn auf dem gemeinsamen Soldatenfriedhof von den USA und Kolumbien gibt es Streit um den Platz: Weil Kolumbien ihr zugesagter Raum auf dem Friedhof nicht ausreicht, erweitert das Land heimlich den Bereich für seine Soldaten. Ein Boxkampf soll die Sache friedlich klären. Da ich schon mal hobbymäßig geboxt habe, soll ich für die USA antreten. Ich sage zu, doch auf dem Friedhof angekommen, bereue ich meinen Entschluss, denn ich empfinde einen Boxkampf auf einem Friedhof als pietätlos. Außerdem: Kann man nicht einfach mal über die Sache reden?

Mein Vorgesetzter springt für mich ein, scheint die Angelegenheit aber auch nicht sonderlich ernst zu nehmen. Er trägt beim Kampf nämlich ein nacktes Baby auf der Schulter, was den Gegner verwirrt. Nach einem Kinnhaken geht er dann auch zu Boden.

Später träumt mir noch, dass eine große Gefahr der Menschheit drohe: Außerirdische bereiten den Angriff vor und haben schon einige Menschen auf ihre Seite gezogen (ein wenig wie in ,,Die drei Sonnen’’). Ich habe das vorausgesehen und schon eine Sporttasche mit den nötigsten Dingen zum Überleben gepackt: Einen Bolzenschneider, Trockentücher, Seile und Waffen. Nur frische Unterhosen habe ich vergessen. Die suche ich verzweifelt im Schrank, während uns die Zeit davon läuft. Gemeinsam mit einer Journalistin versuche ich zu fliehen. Schreckliche Szene spielen sich ab, weil ein Teil der Menschen schon abgeschnitten wurde. Hinter einer dicken Glasscheibe muss der Assistent der Journalistin zurückbleiben. Ich sehe auch eine ohnmächtige Frau wieder zu Besinnung kommen, nur um zu entdecken, dass ihr Baby gestorben ist.

Dann ist der Film zu Ende und wir stehen auf. Das Kino leert sich und ich suche meinen Kopfhörer.

Ich stehe halbwegs frisch gegen halb sieben Uhr auf. Es ist drückend warm und schwül. Noch immer bebt Verzweiflung durch meine Nervenbahnen, aber sie lässt langsam nach.

Wie erklärt man einen Zustand, wenn man öffentlich nicht wirklich ins Detail gehen kann?

Stellt Euch vor, Ihr müsst jeden Tag – sagen wir – einen Kilometer laufen. Dummerweise ist Euer Fuß aber kaputt und jeder Schritt schmerzt Euch. Ihr müsst diesen Kilometer jedoch trotzdem laufen und es gibt keine Möglichkeit, irgendwo mitzufahren. Also passt Ihr Euch an:

  • Ihr plant genügend Zeit für Pausen ein.
  • Ihr lernt, die Schritte so zu setzen, dass sich die Schmerzen in Grenzen halten.
  • Ihr lernt, die Schmerzen anzunehmen als etwas, was ihr nicht ändern, nicht verhindern könnt.

Damit richtet Ihr Euch ein und es geht (sic!) einigermaßen. Es ist beschissen, aber es geht. Es ist aushaltbar.

Dann habt Ihr eine Woche frei und müsst den Kilometer nicht laufen! Wie wunderbar!

Doch dann liegt ihr jeden Tag im Bett und Euer Fuß schmerzt und pocht auch ohne Laufen.

So geht es mir momentan. Nur eben im Kopf.

Markus Pfeifer macht mit seinem Vater Urlaub in Schweden. Ich denke zurück an die Reise in die Nähe von Sundsvall. Damals, direkt nach dem Abitur. Nach der Zeugnisübergabe bin ich noch mit meinen Eltern und meinem Bruder essen gegangen, am selben Abend schon fuhren J., sein Onkel und ich los. Wir wohnten in ein paar Hütten an einem See. Genau so, wie man sich das vorstellt, wenn man ,,Schweden“ hört. Skandinavien ist so wunderschön, aber später wollte ich da nicht mehr so gerne hin, weil der Alkohol dort so teuer ist. So sehr kann einen die Sucht beeinflussen.

Ich bestelle Falafel bei ,,1001 Falafel’’. Dazu Kartoffelspalten. Schmeckt wieder sehr gut und liegt nicht so schwer im Magen. Ein paar Videos hier, ein paar Zeilen Text dort und dann ist Schlafenszeit.

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