2024-06-26 Mittwoch

Unruhiger Schlaf. Es ist zu warm.

Mir träumt, ich würde auf der Straße schlafen. Ständig habe ich Angst, dass ich bestohlen oder ausgeraubt werde. Ich muss mich auf der Straße umziehen und schäme mich dafür. Dann fällt mir ein, dass ich ja eine Wohnung habe und ich beschließe, mich dort zu Duschen und einmal so richtig auszuschlafen.

Wuseliger Tag im Homeoffice. Allerdings ist da auch Zeit für ein längeres, persönliches Gespräch mit einer Arbeitskollegin, die gerade eine sehr schwere Zeit durchmacht.

Die Wohnung heizt sich auf, die Temperaturen sind aber noch auszuhalten. Ich bin halt kein Hitzemensch.

Zum Abendbrot Lawasch-Brot mit Aioli, Kraut, Tomaten und Käse. Alles bei großer Hitze kurz im Ofen knusprig gebacken.

Auf dem Balkon sitzen und den Mauerseglern zusehen. Erinnerungen an den verdrehtesten Menschen, den ich je kennengelernt habe. Wir hatten was miteinander und es ging auf das Schmerzvollste zu Bruch. Ich war am Boden und kroch auf die erste richtige Depression zu. Mein Kopf wurde umtanzt von Selbstmordgedanken. Da hat sie mir dieses eine Lied geschickt und gemeint, sie wolle mich tragen wie der Elefant in dem Lied. Ich habe das Lied gehört und ich kann mich noch gut an das eiskalte Grausen erinnern, dass mich darauf hin packte. Ich schrieb zu zurück:

,,Aber in dem Lied geht es doch darum, dass einer stirbt!’’

,,Das kann man so oder so sehen!’’

Nein, das kann man nicht.

Ich denke, sie wusste um die Bedeutung des Textes, so wie sie immer um die Bedeutung der Texte von Liedern wusste. Sie konnte auch ahnen, wie es mir damals ging. Sie wollte mich halt nur so gerne über den Fluss tragen und wenn ich in überquert hätte, hätte sie sich als die gute, warmherzige Freundin feiern lassen können, die sie niemals sein wird.

Diese Frau ist viele Jahre und viele Kilometer von mir weg.

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