Die Nacht geht so. Ich träume davon, dass mein Therapeut mein Elternhaus besucht und sich in der Nachbarschaft umtut.
Fühle mich sehr zerschlagen, komme um 9 Uhr im Büro an. Alles-Egal!-Stimmung. Die komische Zeit mit den Schmerzen und die geänderte Psychotherapie hinterlassen auch in meinem Geist ihre Spuren. Eigentlich bräuchte ich jetzt mal eine oder zwei Wochen nur für mich alleine. Immerhin ist Freitag ein Feiertag.
In meinem Kopf wohnt jetzt die Schnapsidee, mir eine Deko-Waffe zu kaufen. Was kommt als nächstes? Ein Hirschgeweih?
Politische Diskussionsrunden. Ich habe schon ewig keine mehr gesehen und noch nie vermisst. Die Leute blöken sich nur an, es kommt doch keine richtige, an Erkenntnisgewinn orientierte Diskussion zustande. Kann meiner Meinung nach ruhig weg.
Markus Pfeiffer schreibt über seine Fixierung auf seinen Schlaf, bzw. auf seine Probleme damit. Ich bin froh, dass ich bisher der Idee widerstanden habe, mir eine Smartwatch zuzulegen, denn so ein Gerät kann einen durchaus zwanghaften Charakter wie den meinen auf arge Abwege führen.
Dann lieber eine Deko-Waffe kaufen.
Gestern habe ich doch was hinbekommen: Einen Lauch-Nudel-Auflauf aus der Kategorie: ,,Muss alles weg!“ Der bald ablaufende Schmand wurde ein wenig uninspiriert unter den Porree, die Nudeln und die Peperoni gemischt. Darüber Sahne gegossen (musste auch weg) und geriebener Parmesan gestreut. Sieht gesund aus und schmeckt auch so, wegen der gehaltvollen Zutaten bin ich mir da allerdings nicht so sicher. Immerhin esse ich Gemüse und muss nichts wegwerfen.
In der Mittagspause hole ich meine AirPod Pro ab. Die sind klaglos getauscht worden. Auch bekomme ich so ein neues Nupsi-Heftchen, was mich freut, weil die von Apple zwar gut, aber auch ganz schön teuer sind. Im Büro möchte ich das Case schon mal aufladen, finde jedoch mein Mehrfach-Netzteil nicht. Die Kolleginnen helfen suchen. Wenn ich es nicht selber eingesteckt habe (wozu es keinen Grund gibt, denn es sozusagen mein Büro-Netzteil und daheim habe ich massenhaft Netzteile und Ladekabel), dann wurde es wohl gestohlen. Aus dem Nachbarbüro sind auch Gummibärchen verschwunden und ich bin ein wenig fassungslos, wie jemand wegen so einem billigen Teil so viel aufs Spiel setzt.
Das iPad-Netzteil aus dem Schrank packe ich dann lieber ein und in Zukunft wird eben wieder alles abgeschlossen (wie es sich eigentlich auch gehört).
Die Kolleginnen schauen in den Schränken nach und nun werden auch andere Kleinigkeiten vermisst.
Heute ist auf der Arbeit ein Kick-Off und ich mag dieses Wort noch immer nicht.