2022-11-02

Mittwoch, 02.11.2022 – Doktorspiele vor Gericht

Der Tag und die Nacht

Ganz gute Nacht.

Mir träumte, ich würde nach meinem Tod in der Zukunft leben.

Eine Offizierin und eine Kameradin übten mit mir, wie ich im Falle eines Luftangriffs unter Eisenbahnwaggons und Maschinen Schutz suchen könnte. Das klappte ganz gut, obwohl mein Band nicht überall durch passte.

In der Pause schwärmte ich den beiden vor, wie toll es doch in der Zukunft im Gegensatz zu meiner Welt sei:

Es gäbe Hoffnung, Droiden und die Menschheit würde den Weltraum erobern, anstatt im Orbit der Erde an Leinen herumzutreiben.

Die Offizierin und die Kameradin meinten, ich solle mich erst einmal akklimatisieren und gerade in der ersten Zeit nicht mit Geistern reden.

Als wir durch die Regelreihen einer Bibliothek gingen, kam mir dann auch tatsächlich der Geist eines bärtigen Mannes entgegen. Er hieß Ismael und wollte mich ansprechen. Ich jedoch stoppte ihn mit beiden Händen, klärte ihn auf und vertröstete ihn auf später.

Gespenster haben ja Zeit.

Nach dieser Begegnung hatte ich Wachdienst an Raumhafen.

Schiffe starteten und landeten. Menschen hasteten hin und her. Ein großer Lastentransporter, beladen mit einem Weltraumcontainer , weckte meine Aufmerksamkeit. Ein Arbeiter, der an der Containeraufhängung herum schraubte, sagte zu einem anderen: „Also, ich melde das lieber nicht! Wenn Du Ärger mit dem General haben willst: Nur zu!“

Dann öffnete sich plötzlich der Container und Monster vom Rande des Sonnensystems kamen zu Vorschein. Sie marschierten in Reih und Glied auf den Platz vor dem Hafen.

Panik brach aus und ich handelte sofort: Zwei der vollkommen verwachsenen Ungeheuer setzte ich mit Feuerbällen in Brand, dann beschwor ich einen weißen Tiger, der die übrigen Monster in Schach hielt, bis Verstärkung eintraf. Jedoch hatten sich neben den Monstern und zwei Raumdämonen in dem Container versteckt! Einen konnte ich dank meiner Geisterhände stoppen und ihm mein Schwert in den Rücken bohren. Der andere floh in die große öffentliche Toilette des Hafens. Ich folgte ihm. Die Menschen schrieen vor Angst, doch immer wieder kamen welche herein , weil sie dringend aufs Klo mussten. Die Situation wurde immer unübersichtlicher und ich konnte den Dämon nicht finden. Also beschwörte ich hilfreiche Geister, die für mich auf der Suche nach dem Feind durch die Kabinen huschten.

Den Toilettenbesucherinnen und Toilettenbesuchern war das furchtbar peinlich.


Der Wecker spielt um halb sechs Mittelaltermusik. Ich versnooze noch zehn Minuten, um wach zu werden (s. Traum).

Ich pinkel mit spitzen Fingern in ein Becherchen, denn der Onkel Doktor will eine Urinprobe.

Mit dem Becherchen geht es dann in die Praxis.

Als Herr gesetzten Alters weiß ich schon, wo ich es abzustellen habe. Das EKG ist unauffällig, das Sonar… äh… Ultraschall ergibt eine verfettete Leber. Eine Grippeschutzimpfung gibt es gratis aufs Haus.

Nachdem ich mir den Ultraschleim vom Leib geputzt habe, laufe ich die ganze Strecke bis zum Gericht. Dort erzählt der joviale Vorsitzende, dass uns drei Verhandlungen erwarten. Bis zur Mittagspause sind die ersten zwei erledigt (einmal Bewährung, einmal nicht).

Mittags sitze ich draußen gegenüber dem Stadttheater.

Die Nachmittagsverhandlung ist sehr kurz, denn der Angeklagte erscheint nicht. Er wird dann demnächst wohl von der Polizei abgeholt und vorgeführt.

Ich gehe zu Fuß nach Hause. Dort umwölkt mich die Erschöpfung.

Der Tag war mit dem frühen Aufstehen, den Fußwegen und den anstrengenden Terminen doch sehr fordernd.

Eigentlich wollen mein Freund J. und ich einen Film gucken, da ich jedoch so kaputt bin, quatschen wir nur ein wenig und ich gehe zeitig zu Bett.

Bilder

Stadttheater Duisburg