2022-09-26

Montag, 26.09.2022 – Trauer

Lange und gemütlich geschlafen. Zum Frühstück Stremellachs auf Brot, dazu Kaffee. Dann kommt die Wohnung dran.

Draußen ist es dunkel und es regnet immer wieder.

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Langsam und stetig kümmere ich mich um den Haushalt.

Das (billige) IKEA-Sofa ist kaputt. Tja – dann wird die Beschaffung eines neuen Monitors erst einmal verschoben.

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Nachmittag. Durch den Regen zur Packstation, eine Lieferung von C&A abholen (Hoodie und Pullover für die kalte Jahreszeit). Eigentlich wäre noch ein Einkauf geplant, aber den schiebe ich auf Morgen. Heute gibt es dann statt Hähnchen auf Gemüsebett einen Hering-Kartoffel-Salat.

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Termin beim Hausarzt gemacht. Ich erwünsche mir die Verschreibung von Physio-Anwendungen für meinen Rücken. Auch in der Klinik angerufen wegen des OP-Termins. Sehr freundliches Gespräch mit der Dame im Sekretariat: Mein Fall ist wohl während ihres Urlaubs irgendwie hängen geblieben. Das Diktat zu meinem Fall wird jetzt mit Priorität an den Schreibdienst gegeben und ich bekomme bald Bescheid.

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Während ich den Salat mache, schaue ich kurz auf das iPhone und seine eine Nachricht meiner Mutter: Einer ihrer ältesten Freunde (und der Vater eines meiner ältesten Freunde) ist plötzlich verstorben. Ich rufe meine Mutter an und wir weinen gemeinsam.

Später esse ich Salat, weil es ja auch irgendwie weitergehen muss.

Der Salat liegt mir sehr schwer im Magen.

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Abendzeit. Ich ziehe mich in die Schlafmulde zurück und lese weiter vom Rhein. Wenigstens im Geiste kann ich nur auf Reisen gehen, die Welt sehen, hören, schmecken, spüren.

Das Leben ist gerade nicht besonders schön. Die Klage ist laut und Tränen besetzen das Papier.

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Weltschmerz. Warum ist alles immer so dunkel? Warum gibt es nicht ein kleines bisschen Licht? Der Mensch schleppt sich vorwärts durch den kalten Schlamm. Jeder Schritt ist eine Qual. Bis auf die Knochen durchnässt ist der Mensch. Ihm ist unendlich kalt. Doch er stapft immer weiter, denn er weiß nicht, was er sonst tun soll.

Der Schmerz in seinen Gliedern hält ihn wenigstens warm.

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Die Stellsche Sehkkuh werde 1741 von Georg Wilhelm Stelle entdeckt und innerhalb von 27 Jahren vom Menschen ausgerottet.

Das hat sie nun davon. Sich einfach so entdecken lassen und sich dann auch noch nach dem Entdecker benennen! So etwas kann ja nicht gut gehen!

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Gerne würde ich mich ganz in mich selber zurückziehen, wie es seit je her der faltige Schwanzwurm tut, den ich gerade eben erfunden habe.