Freitag, 03.10.2023

Freiburg

Ich habe eine Weile gebraucht, um in den Schlaf zu kommen. In den Träumen ging es um irgendwelche konkurrierenden Konzepte, aber an mehr kann ich mich nicht erinnern.

Erschöpfter Schlaf. Mir träumt, die beste Ex-Frau von allen, der Thronfolger und ich würden einen Urlaub bei meinen Eltern verbringen. Mein Vater hatte den Holzschuppen in eine Werkstatt umgebaut und zusammen mit dem Thronfolger dort Zubehör für Strandurlaube entwickelt und gebaut. Nun saßen wir kurz vor der Heimfahrt mit meinen Eltern unter dem Dach hinter dem Haus beim Frühstück. Meine Mutter sagte mir noch, sie würde immer Angst bekommen, wenn ich beim Essen das Brötchen gemeinsam mit dem Messer in den Mund stecken würde und ich wusste nicht, was gemeint war.

Dann sah ich, dass in der Werkstatt am helllichten Tag noch Licht brannte und es war kompliziert herauszufinden, mit Schalter man das ändern konnte.

Später war ich auf einem Festival, musste mich aber wegen meiner Nerven in eine Ecke zurückziehen. Die Musik gefiel mir gut, aber ich wünschte mir so sehr, dass eine hübsche Seele vorbeikommen und mich trösten würde.

Frühstück im Hotel: Wieder ein riesiges Büffet. Auch hier könnte man sicher weniger Nahrungsmittel verschwenden, wenn das Personal (vier Servicekräfte und ein Koch) häufiger und dafür weniger nachlegen würde. Die vorbereiteten Kaffeekannen findet man erst auf den zweiten oder dritten Blick und eigentlich jeder stellt sich beim Kaffeevollautomaten an. Auch wieder Einsparpotential (oder einfach den Gast fragen, ob er Kaffee möchte und ihm eine Kanne bringen?). Immerhin gibt es neben den großen auch relativ kleine Kaffeekannen. Im Foyer kann man auch Schmuck kaufen. Das kommt mir seltsam vor.

A. und ich fahren mit dem Schrägaufzug den Freiburger Schlossberg hoch und spazieren ein wenig herum. Für mich ist das sehr anstrengend, allerdings bemerke ich langsam, wie meine Ausdauer wiederkommt.

Schweiz

Grenchen Nord. Der Zug steht einen Moment. Der Vorhang eines Passbildautomaten flattert im Wind. Die Sonne scheint wider Erwarten. A. liest Zeitung und isst Weintrauben. Dieses entspannte Zugfahren in der Schweiz macht mich noch wahnsinnig.

Der Schweizer reserviert nicht so gerne. Wenn doch, dann kleben große Zettel im Fenster. Beim Umstieg in Biel ruft dann noch die Zugbegleiterin laut eine Warnung wegen der Reservierungen.

Die ganze Zeit bin ich mir unsicher, ob mein mobiles Datenvolumen auch für die Schweiz gilt. Vodafone spricht immer von ,,Europa’’ und nicht von der EU, also müsste die Schweiz ja dabei sein. Verschärfend kommt hinzu, dass es in den Zügen der SBB kein WLAN zu geben scheint (dafür allerdings auf fast der gesamten Strecke 5G). Irgendwann beschließe ich, nicht so ängstlich zu sein und aktiviere die mobilen Daten bei Bedarf.

Überraschend viele Seen hier. Wir sind jetzt am Neuenburgersee See und die Landschaft ist atemberaubend: Links ein großer See, rechts Berge. Schöne, alte Häuser. Eine Burganlage. Ich bin geflasht. Mein Ich taucht teilweise in die Traumwelten ab, weil es hier zu schön ist. Das Aufschreiben hilft dabei, es auszuhalten. Habe große Wanderlust.

Der Flughafen von Genf liegt zur Hälfte in Frankreich und das ist für mich total faszinierend: Einmal falsch abbiegen und schon heißt es: Vive la France!

C. holt uns am Flughafenbahnhof ab (er nahm die Mittagsmaschine). Ich teste die Übersetzungsfunktion von Google Lens anhand von ein paar Schildern am Busbahnhof. A. und ich sind vollkommen fasziniert von dieser Funktion. Wir fahren mit dem Shuttle-Bus zum nahen Hotel.

Im Irish Pub Mulligan’s trinke ich ein Cardinal 0,0% und das schmeckt nach überhaupt nichts. Der Pub ist sehr angenehm. Danach fahren wir mit einem Aufzug in die Altstadt. Viel kann man von der nicht sehen, weil es dunkel ist und regnet. Trotzdem sehr schön hier. Im Aufzug treffen wir auf einen alten Mann im Anzug, der stark nach Cannabis riecht. Sein Blick ist auch entsprechend entspannt.

Abendessen im Flanagan’s Pub. Der Laden ist sehr verwinkelt, voll und extrem laut. Der Texas-Burger kostet 27 SF und schmeckt mir sehr gut. Das ,,Super Bock 0,0’’ kostet 6 SF die Flasche und ist nicht ganz so wässrig wie das Cardinal.

Im Regen haben wir Probleme, die Bushaltestelle für die Rückfahrt zu finden. Als wir im Hotel ankommen, sind wir alle vollkommen erledigt.

Gegen 23 Uhr zu Bett.