2024-02-19 Montag

Die Nacht war schlecht, der Schlaf zerstückelt. Der Bundesfinanzminister schnupft sein Kokain jetzt mit einem Didgeridoo. Mir träumt, ich sitze in einem Restaurant und ich erinnere mich, dass Wiglaf Droste einmal genau hier gesessen und genau das Gericht besprochen hat, welches ich gerade verzehre. Er hat sich in seinem Text darüber aufgeregt, dass die Wurst auf dem Teller eine Wurst ist, bei der man die Zutaten nicht mehr erkennen kann. Das empfinde ich als kleinlich.


In der Nacht ist viel Angst da. Dunkle Schatten, enge Brust.


Ich stehe um sieben Uhr auf, verscheuche den Gedanken an eine erneute Krankmeldung. Heute habe ich Thekendienst und stehe bei einer Besprechung mit einigen Punkten auf der Tagesordnung, da möchte ich nicht (schon wieder) fehlen.

Draußen liegt ein feiner Sprühregen in der Luft. Die Müdigkeit macht mich wütend.

Am Hauptbahnhof Verspätungen, Zugausfälle. Was ist los? Sind die Schienen nass geworden?


Ich kaufe mein Frühstück bei Backwerk. Fast alles, was es hier gibt, ist mit Fleisch. Ich wundere mich weiterhin, dass ich kein Fleisch essen kann. Andererseits ist es schon faszinierend, dass offensichtlich noch immer davon ausgegangen wird, dass alle Menschen gerne Fleisch essen.
Für mich gibt es ein Körnerbrötchen mit Ei und eine Käsebrezel, beides von der Expresskasse problemlos erkannt.


Vermutlich spiele ich momentan zu viel Red Dead Redemption 2. Zu viel Ablenkung, zu viel im Außen, zu wenig ich selber.

Vielleicht würde mir mehr Lesen und Meditation gut tun. Eine Computerspielpause ist angesagt, weil die Sogwirkung des Spiels einfach zu groß ist.


Vielleicht habe ich gestern einen Impulskauf getätigt und jetzt kann ich möglicherweise demnächst im iPhone nachschauen, wo mein Rucksack gerade ist.


Morgens stelle ich mit gigantischem Entsetzen fest, dass die Espressobohnen alle sind. Die neuen Bohnen sind noch nicht bei mir angekommen, was soll ich also tun?
Im Büro fällt mir eine kleine Rösterei in der Lorettostraße ein. Dort könnte ich mal ein oder zwei Probierpäckchen holen.


Wegen der Müdigkeit ist der ,,Doppel-Effekt“ beim Gucken stärker als sonst. Ich kann das überhaupt nicht mehr wegignorieren.


Mittagspause. Die kleine Rösterei in der Lorettostraße hat montags geschlossen. Wahrscheinlich wegen Erschöpfung. Oder muss Kaffee geröstet werden. Also muss ich wohl irgendwie improvisieren oder den Dienstag ohne jeglichen Kaffee zubringen. Notfalls könnte ich noch Kaffeepulver aus dem Büro mitnehmen … mh … das müsste ja eh bald mal weg.

Ich esse zum ersten Mal in dem kleinen thailändischen Imbiss. Hier gibt es nur fleischlose Kost. Die Reispapierfrühlingsrolle esse ich mit Gabel und Löffeln, denn bei meinem heutigen Geschick würde die mir sicher aus den Stäbchen flutschen. Dann Suppe. Ich kriege die Einlagen mit den Stäbchen ganz gut in den Mund. Trotzdem eine umständliche Art, eine Suppe zu essen! Es schmeckt aber alles ganz gut. Das nächste Mal könnte ich ein Reisgericht nehmen. Ist aber alles ganz schön teuer hier.


Man darf auch mal Glück im Leben haben: Der Impulskauf wird mit DHL Express zugestellt und landet demzufolge in der Packstation. Falls die nicht zu voll ist. Oder kaputt.


Auf dem Heimweg veganer Burger von McDonald’s. Vielleicht könnte der Montag ja der Burgertag sein.

Passend dazu schaue ich am Abend die Dokumentation ,,Auf der Suche nach dem guten Fett“. Ich weiß ja schon, dass ich mich mehr bewegen muss, bekomme jetzt aber noch eine zusätzliche Motivation.