2024-04-13 Samstag

Ich schlafe gut und stehe zu meiner eigenen Überraschung schon um viertel vor sieben Uhr auf. Der Himmel ist mit zerrissenen Wölkchen bedeckt, man kann das Blau hinter ihnen ahnen. Heute geht es wirklich zum Hosenkauf nach Moers! Da das Geschäft erst um zehn Uhr aufmacht, habe ich noch eine Ecke Zeit, die ich mit einem Super-Espresso verbringe.


Die Sonne scheint, die Stadt riecht nach Sommer. Um acht Uhr wachen die Straßen auf. Die Bäume sind plötzlich grün. Die Farbe tut der Seele gut. Mit einem Mal falle ich ins Leben und das ist ungewohnt. Das Herz blüht und schreit zugleich.


Am Busbahnhof sitzt eine alte, verwirrte Frau. Die Sicherheit ist da und auch eine andere Frau. Die andere Frau ist sehr engagiert, geradezu aggressiv hilfsbereit. Sie will so sehr helfen, dass es allen anderen schon unangenehm ist.
Die alte Frau wird von Angehörigen abgeholt. Ein paar Leute glotzen ungeniert.

Der Bus hat wieder Verspätung.

Als die alte Frau im Auto sitzt, geht eine Angehörige zu der Helferin und drückt sie voller Dankbarkeit.


In Moers ist noch ein wenig Zeit, bis das Bekleidungsgeschäft öffnet. Ich suche ein wenig herum, bis ich eine Lottannahmestelle finde, in der man mir Postkarten verkauft. Ich schreibe einem lieben Menschen eine Karte aus Moers, denn das fühlt sich hier plötzlich wie Urlaub an.

Es ist noch Zeit für das Schreiben der Karte und für einen Milchkaffee. Nebenan sitzen zwei junge Frauen. Die eine erzählt von ihren Beziehungsproblemen. Ihre Wörter, Sätze donnern aus ihrem Mund wie aus einem Maschinengewehr. Ich erahne, wo die Probleme in dieser Beziehung liegen.


Zwei Hosen sind im Sack, dazu ein neuer Gürtel. Der Besuch im Kaufhaus Braun in Moers hat sich mal wieder gelohnt. Wie meine Lesefröschlein es ja vielleicht schon geahnt haben, bin ich in Sachen Bekleidung ja relativ hilflos. Dort finde ich aber gute und bisher auch ehrliche Beratung. Die Verkäuferin hätte mir ohne Probleme eine oder zwei Chino-Hosen andrehen können (sie saßen mir bequem), meinte aber: ,,Das steht Ihnen nicht!“. So habe ich nur meine beiden (Standard-)Jeans und eben den Gürtel mitgenommen.


In Duisburg esse ich bei ,,La Barca“ eine Pizza. Die Bude muss ich mir merken, denn der Teig war recht lecker. Daheim dann eine Stunde Mittagsschlaf.

Den Nachmittag verbringe ich mit Telefonieren. Insgesamt komme ich auf fast vier Stunden Telefonate mit Freunden und meine Eltern. Danach lasse ich es ruhig angehen.