2022-09-23

Freitag, 23.09.2022 – Konsumwünsche

Die Nacht war schlafreich und gut. Mir träumte, ich wäre mit dem kleinen Thronfolger und seiner Mutter im Urlaub und wir bewohnten ein Appartement in einer großen Stadt (Berlin? Hamburg?). Jeder lag auf seinem Bett, als sich der Himmel zuzog und im Radio gemeldet wurde, dass ein schlimmes Gewitter im Anmarsch sei. Schnell lief ich zum Fenster, um es zu schließen, denn schon fiel ordentlich Regen vom Himmel.

Als das Gewitter vorübergezogen war, bewunderte ich die wunderschöne Aussicht: Der Fluss mit seinen Brücken, im Hintergrund die großen Hafenkräne. Am Horizont sah man ein Windrad und einen Turm, der auf zwei Beinen lief.

Später wollte ich Einkaufen, doch erst nach dem Einkauf im Netto, als ich mit dem gefüllten Einkaufswagen auf dem Parkplatz stand, fiel mir auf, dass ich keine Plastiktüten dabei hatte. Ich wollte aber auch nicht mit dem Einkaufswagen zurück in den Laden, denn dann hätte ich ja alles zum zweiten Mal bezahlen müssen! Also ließ ich den Wagen am Eingang stehen und lief schnell durch den Supermarkt. Nachdem ich die zwei Tüten bezahlt hatte (11 Cent das Stück – blöder Preis!), war der Einkaufswagen verschwunden. Offensichtlich hatte ihn jemand gestohlen. Wutentbrannt stürmte ich über den Parkplatz, um den Dieb noch zu erwischen, aber ich fand ihn nirgends. Ich beschloss, niemandem von dieser peinlichen Angelegenheit zu erzählen.

Später verirrte ich mich in eine phantastische Welt, wo ich durch den Keller eines Krankenhauses lief. Dort wurden Leichen seziert. Weiter oben war das Wohnheim für die Pflegenden. Die Stimmung hier war gut! Draußen beteiligte ich mich an einem Überfall auf eine Karawane der Priesterkaste. Gemeinsam mit meinem Bruder plünderte ich nach dem Kampf einen Wagen. Dort fand ich die Gebetbücher der Priester. Sie waren eingebunden, wie diese weichen Bücher, die man Babies und Keinstkindern gerne gibt: Lutschfest, weich und mit Klettverschlüssen. Daneben fand ich jedoch auch – meine eigenen Notizbücher! Wie kamen die Priester an meine Notizbücher?

Schnell nahm ich sie an mich. Ein älteres Notizbuch war erst halb voll und das wollte ich dann doch lieber ganz voll schreiben, bevor ich ein neues anfangen würde.

Dazu müsste ich es nur am Rücken entsprechend markieren.

* * *

Viel besser gelaunt aufgestanden als an den letzten Tagen, doch auch diesmal begann mein Herz beim Weckerklingeln (das eigentlich aus Musik besteht) wild zu pochen.

* * *

Kinderlieder im Kopf:

Spannen langer Hansel,
nudeldicke Deern.
Geh’n wir in den Garten,
schütteln wir die Birn‘!’’

Muss wohl am Herbst liegen, dass diese Erinnerungen aktiviert werden.

Kindliche Wehmut.

* * *

Der Klempner vor da für die alljährliche Wartung der Gastherme. Sein Tablet für den Auftrag hat er in einer ganz tollen Schutzhülle.

Mich juckt es in den Fingern, mir auch so eine für mein iPad zu bestellen.

* * *

Ich widerstehe vorerst der Versuchung, so eine Schutzhülle zu bestellen, obwohl ich sie zum Wandern gut gebrauchen könnte. Ich benutze das iPad nämlich gerne als Wanderkarte und die von mir anvisierte Hülle ist nicht nur stoß sicher und wasserdicht, sondern hat auch einen Schultergur der beim Wandern sicher praktisch ist.

* * *

Mittagspause. Warmer Tag im Frühherbst. An der Pommesbude stehen sie Schlange. Ich hole ein kleines Paket bei der Packstation und ein Büchlein bei der Lieblingsbuchhandlung ab. Danach esse ich ein Brötchen im Bäckreicafé. Diesmal bin ich ruhiger.

* * *

Sonnenaufgang