Donnerstag, 22.09.2022 – Loslassen
Eher schlechte Nacht. Ich logge mich um kurz vor neun ins Homeoffice ein.
Kopfweh. Ich fühle mich schmantig.
Das Nervenglühen lässt ein wenig nach, ist aber noch immer stark. Was kann ich für mich tun? Ich fühle mich ein wenig verloren.
Spontan nehme ich mir den kommenden Montag frei: Die Gelegenheit ist günstig, da wir gerade in der Lagebesprechung über Urlaubstag reden und am Montag keine wichtigen Termine sind.
Zu Mittag gibt es Rührei mit Tomaten, Paprika und Schinken.
Gegen halb eins wird mein neuestes Spielzeug geliefert: Eine Bluetooth-Soundbar für zum Musik- und Podcasthören im Homeoffice.
Ich vertiefe mich in die Bearbeitung einer Rechnung und verpasse fast den Beginn der Referatslage.
Wenn die Rechnung fertig bearbeitet ist, muss ich noch über eine Systemstelle nachdenken.
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“Loslassen” ist gerade mein großes Thema. Es tut unendlich gut , Dinge, Gedanken oder toxische Menschen los zu lassen. Es ist angenehm, ohne Wut auf beendete Beziehungen zu blicken, weil man verziehen, weil man losgelassen hat.
Dieses warme Gefühl in mir beim Loslassen entspricht dem Gefühl, dass in mir aufkommt, wenn ich an Bud Spencer denke.
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Mein neuer USB-Hub ist da. Er ist aus Metall, ein Netzteil mit einer Leistung von 3 Ampere und die Ports sind einzeln schaltbar. Ich habe das Teil kurzerhand an meinen Vitrinenschrank geschraubt. Funktioniert ganz gut. Ein Foto folgt unten.
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Nach Feierabend gehe ich zu Sawadi und meine Seele tankt sich auf. Der Weg ist einigermaßen erträglich.
Daheim lese ich noch etwas in der aktuellen ZEIT (vielleicht ist der Donnerstagabend ein guter Zeitpunkt für Zeitungen?).
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Ich denke nach: Warum finden so viele Leute regenerative, nachhaltige Energie so schlimm? Warum verbreiten sie Fake News („Windräder trocknen die Böden aus!“ „In Deutschland geht das Licht aus!”) so gut?
Jede nachhaltige Energiegewinnung ist ihnen ein Graus – aber warum? Ist es das heimliche Wissen, dass ihr Lebensstil falsch ist , das sie so aggressiv werden lässt?
Ähnlich wie der Fleischesser, der es nicht ertragen kann, wenn neben ihm jemand ein Tofu Schnitzel isst?
Ist es das schlechte Gewissen, dass weggebellt werden muss, damit man es nicht spürt?
So wie Homophobe nur Angst vor ihrer eigen homosexuellen Seite haben?
Ich denke nach und kann es doch nicht verstehen.