2022-11-07

Montag, 07.11.2022 – Wolldecke

Der Tag und die Nacht

Sehr unruhige Nacht. Mir träumte, ich würde zu spät aufwachen und durch ein großes Treppenhaus laufen. Aus einem Fremdenzimmer hörte ich Telefonklingeln. Unten wurde von Kindern Hallenfußball gespielt, dann Basketball. Ich gab meinen Ball ab, denn ich musste zur Therapie.


Spät aufgestanden und direkt ins Homeoffice. Ich bin in trüber Stimmung, das Herz ist weh. Wäre doch ganz schön, wenn dieser ewige Liebeskummer mit seinen Nebenwirkungen (Ängste, unbegründete Eifersucht) mal verschwinden könnte.


Im Wohnzimmer drehe ich mal die Heizung auf, denn ist es doch sehr frisch geworden.


Abendbrot: Pellkartoffeln, Sahnehring, Traurigkeit.

Die beste Ex-Frau von Allen kommt kurz vorbei und bringt den geliehenen Einkaufsroller zurück, dazu noch die Spätzle-Reibe , welche ich mit einer solchen Vehemenz in der ganzen Wohnung gesucht hatte als gelte es zu beweisen, ich sei nicht dement.

Wir sitzen müde in der Küche, die Unterhaltung schleppt sich so dahin. Da heute „Umarm-einen-Bär-Tag“ ist, werde ich zum Abschied besonders herzlich gedrückt.

Die sterbliche Hülle steht kurz danach unter der Dusche und seifigen Schaum spült den Dreck des Tages in den Abfluss.

Im Schlafzimmer ist es kalt und ich bereite die neue Wolldecke über das Oberbett. Die neue Decke ist aus Moreno… Morano… Marana… weiß der Teufel, wie man die Viecher nennt, deren Wolle dafür verarbeitet wurde!

Auf jeden Fall stelle ich mir braune, zottige Wesen vor, die im Regen auf braunen Hügeln stehen, dumm kauen und noch dämlicher gucken. Aber ich will nicht undankbar sein, denn die sanften und gutmütigen Tiere haben mir ihr Fell gegeben, auf dass ich nicht frieren möge in der Nacht.

Danke, Ihr Engel!


Im Bett geht es weiter mit den Abenteuern des Vigoleis auf dem Mallorca der 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts.


Wenn die Priester nur Kapaune wären – die Kinder würde es freuen!