2022-11-16

Mittwoch, 16.11.2022 – Auf nach Reykjavík!

Die Nacht

Nach dem Schlaf der Erschöpften folgte ab ca. halb drei Uhr eine Phase des Wachseins und leichten bis mittelschweren Rückenschmerzen, sicher induziert von der ungewohnt vielen Bewegung (links und rechts des unteren Lendenwirbels).

Zwischen einigem Herumwälzen fand ich dennoch einigermaßen Schlaf.

Mir träumte, die beste Ex-Frau von Allen, der Thronfolger und ich wollten Urlaub auf Island machen bekommt mein Unterbewusstsein nun Urlaubstipps von Frau Brüllen? und fuhren mit dem Zug zum Bahnhof. Gleich zu Beginn mussten wir das Gepäck abgeben und mein großer Koffer entschwand irgendwo hin. Am Einlass ein Drehkreuz, wo uniformierte Männer den Leuten Fragen stellten. Ich sagte in meinem Kinder-Englisch, ich wolle zusammen mit meinem Sohn und seiner Mutter mit dem Flugzeug nach Island fliegen. Der Mann in Uniform fragte mich, wo auf Island wir denn hinwollten und ich antwortete ,,Reykjavík“. Da lachte er freundlich und ließ mich durch. Im Gewühl hinter dem Drehkreuz fand ich meine Mutter und Sohn wieder.

Plötzlich fiel mir ein, dass ich überhaupt nicht an mein Flugticket und an den Fahrschein für die Zugfahrt bis in die Stadt gedacht hatte. War das Ticket in meinem blauen Klemmbrett etwa im Koffer? Oder hatte ich es zu Hause vergessen?

Die beste Ex-Frau von Allen war ein wenig wütend, ich war total außer mir. Wie konnte ausgerechnet mir so etwas passieren? Das war doch fast unmöglich! Ich führe doch immer so strenge Packlisten und gerade Unterlagen, Tickets usw. werden bei mir immer mit besonderer Priorität behandelt!

Wir fragten jemanden, wo wir Hilfe bekommen könnten und uns wurde ein Informations-Schalter ,,den Gang runter“ genannt. Die beste Ex-Frau von Allen übernahm die Führung und wir liefen durch Gänge, nahmen Treppen, öffneten Geheimtüren in den Wänden. Eine ganze Weile rannten wir durch Wartungsgänge (eine uralte Reinemachfrau wies uns weiter den Weg), bis wir plötzlich in einer großen und schönen Burgruine standen. Gruppen von Menschen in mittelalterlichen Kostümen tanzten zu Dudelsackmusik. Da trat ein Mann auf uns zu und überreichte der besten Ex-Frau von allen Kopien unserer Fahrscheine und noch viele andere Dinge mehr. Leider war mein Flugticket nicht dabei. Zum Glück war der Informationsschalter jetzt ganz in der Nähe und wir mogelten uns in die lange Warteschlange. Der Schalter entpuppte sich als eine Unzahl von Einzelschalter, ein jeder für jede Sprache der Welt. ,,Deutsch“ oder ,,Englisch“ fand ich nicht und da die Zeit bis zum Abflug langsam pressierte, ging ich einfach an den nächsten freien Schalter.

Dahinter saß eine Frau, die mir den Rücken zugedreht hatte und leise auf deutsch zählte. Ich rief mein Anliegen hinter die dicke Plexiglasscheibe, welche uns trennte. Ein älterer, wage asiatisch aussehender Mann neben der Frau sagte sehr streng zu mir: ,,Stören Sie meine Kollegin nicht! Hören Sie endlich auf, zu Lügen!!“

Da wurde ich wütend und machte Anstalten, über die Theke zu klettern. ,,Ich komm‘ Dir da rüber!“ schrie ich, beruhigte mich aber wieder.

Irgendwann bekam ich dann doch so eine Art Ticket und ich fragte die beste Ex-Frau von Allen, wann denn das Flugzeug starten würde.

,,In 2.000 Sekunden“ antwortete sie und ich fand diese Art der Zeitangabe echt blöd.


Der Tag

Der Aufstand

Als um sechs Uhr der Wecker klingelte, snoozte ich noch für ca. zehn Minuten herum und stand dann mit knirschenden Knochen fluchend auf.

Dem Körper geht es gerade nicht ganz so gut, dafür ist die Laune erstaunlicherweise wesentlich besser — eine Folge der Arbeit mit dem innerem Kind?


Technisches

Ich probiere gerade mal wieder ein bisschen herum. Wie gefallen Euch die Zwischenüberschriften? Ich bin mir noch nicht sicher, ob die irgendwie helfen oder nerven. Viele meiner Absätze in diesem Blog werden als kurze Gedanken und Alltagsbeobachtungen ja keine Überschriften bekommen und ich habe Sorge, dass ich mich mal wieder fast zu Tode kategorisiere — als Bibliothekswesen neigt man ja ein wenig dazu.

Als Hauptbloginstrument (neben dem reMarkable:2) steige ich gerade von iA Writer (und iCloud) auf Simplenote um.

Die Gründe:

  • iA Writer kann ich nicht auf dem Dienstrechner nutzen und ab und an möchte ich doch mal schnell etwas notieren.
  • Simplenote funktioniert wirklich von überall (auch im Browser) und synchronisiert sich sehr, sehr schnell und fein.
  • In Simplenote kann ich einfach nur reinen Text reinballern, weswegen mögliche Lösungen wie Evernote oder Pages (u.a. in der Web-Version) rausfallen.
  • Das Tagging von einzelnen ,,Notizen“ ist sehr einfach.
  • Ich nutze Simplenote auch, um z.B. Tröts für Mastodon oder WhatsApp-Nachrichten vorzuschreiben (es ist unter iOS so wunderschön einfach, diese Notizen dann an die jeweilige App weiterzureichen).

Da iA Writer eine echt supercoole App für das störungsfreie Schreiben ist, fühle ich mich ihr gegenüber jetzt ein wenig schuldig — werde aber sicher noch andere Anwendungen dafür finden.


Videoschalten

Nach ein paar Krimskramsdingen und einem kleinen Brainstorming zu unseren Besprechungsformaten bezüglich des Umstiegs auf unser neues CMS schalte ich mich in eine Fortbildung zum Thema Urheberrecht ein. Während ich mein Audio-Equipment teste (da ich meinen privaten Rechner nutze, kann ich über meine Teufel-Soundanlage zuhören — sehr angenehm!), vergesse ich, mein Mikro stumm zu schalten und alle Teilnehmer:innen können mein Geteste und Gefluche hören.

Es gibt Schlimmeres!

Da ich von Frau Physio eingeschärft bekommen habe, immer brav den Klumpfuß hochzulegen, nutze ich das Webinar dafür (die Kamera ist ausgeschaltet).


Zwischenruf

Boah, wat binnich kaputt!!


Was nach dem Feierabend passiert

Obwohl ich körperlich ganz schön fertig bin, erledige ich noch ein paar Sachen im Haushalt. Das Herz ist weh, weil ich nicht den ganzen Tag lang auf Habacht sein und das innere Kind betüddeln kann.

Es lässt sich aber aushalten.


Abends zeigt mir Lars ein bisschen was zu Docker, weil ich mir selber demnächst einen entsprechenden Server installieren möchte. Dafür bin ich sehr dankbar.

Es macht Spaß, ist aber auch anstrengend. 🙂

Bilder

Sonnengiebel
Sonnengiebel